Christel Diekmann: Weben. Einfach-schnell-vielfältig.
Hamburg 1981. 29 Seiten, ca. 16,5cm x 16,5cm
Pelikan-Hobbybuch Nr. 19. ISBN 3-8144-0419-X
Das ist ein Buch oder besser Heftchen aus der Wanderbuchkiste Weben.
Das Inhaltsverzeichnis und weitere Meinungen zum Buch finden sich im Handspinnforum.
Beim
ersten Durchblättern fällt auf: Auf den linken Seiten ist Text, fast
alle rechten Seiten sind jeweils komplett bis zum Rand mit einem Foto
ausgefüllt. Viele der Bilder sind vielversprechend, machen Lust aufs
Lesen und Weben und wecken Neugier: Wie ist das gemacht?
Also beginne ich mit dem Lesen und stelle schnell fest: Der Text ist äußerst knapp gehalten, vieles nur angerissen, dazwischen aber auch reichlich Überflüssiges.
Auf Seite 3 erfahre ich, die Autorin habe für die heutige Zeit ein
"Webgerät in der Schachtel entwickelt", das ich "unter den Arm nehmen"
und womit ich "im Freien, im Urlaub oder zusammen mit Freunden kleine
und große Kostbarkeiten" weben soll. Im Verlauf der weiteren Lektüre
erahne ich, dass dieses Büchlein ein Anleitungsheft für den Umgang mit
diesem Webgerät sein muss, ohne dass das jedoch irgendwo extra erwähnt
oder dieses Webgerät und seine Teile vorgestellt und beschrieben würde.
Es muss wohl so eine Art Gurtwebgerät sein. Das Foto auf S.9 dazu ist mehr ästhetisch als aussagekräftig.
Auf
Seite 4 und 5 werden ganz knapp einige Web-Begriffe geklärt und drei
Bindungarten beschrieben (Leinwand, Schussrips, Panama) , wobei
behauptet wird, dass bei Schussrips der Schuss immer über zwei Kettfäden
und unter zwei Kettfäden ginge. Daran hege ich Zweifel.
Auf den folgenden Seiten wird das Weben erläuert.
Das Lesen erfordert sehr viel Aufmerksamkeit. Die einzelnen Abschnitte
sind wenig strukturiert und enthalten eine Mischung aus stark
verdichteten Informationen und der Verbreitung von Allgemeinplätzen, die
keinen Spaß macht.
Mittlerweile
habe ich zwar bemerkt, dass es tatsächlich zu jedem der schönen Bilder
irgendwo im Text auf irgendeiner Seite einen Bezugspunkt gibt, aber nach
dem muss man in mühsamer Detektivarbeit suchen.
So
gefällt mir z.B. das Kissen auf S.13 richtig gut und ich vermute anhand
der Optik, dass es aus mehreren Streifen zusammengestzt ist. Gerne
wüsste ich, wie man die Streifen so schön ordentlich zusammennäht. Dass
meine Vermutung stimmt, lese ich später auf S.18, erfahre dort aber
lediglich: "Ebenso sind sowohl Tischläufer wie Kissen auf dem Foto von
S.13 aus zwei 20cm breiten Bahnen gefertigt und in der Mitte mit einem
Band zusammengefügt. Diese Beispiele zeigen die Vielfalt der
Möglichkeiten". Aha. Lieber hätte ich gewusst, WIE sie das gemacht haben.
Also mit diesem Buch werde ich nicht warm.
Gut, dass es weiterwandern darf.
Bin begeistert, wie du hier die verschiedenen Webbücher vorstellst, mich hat doch gerade dieser Virus erwischt ,O)
AntwortenLöschenDankeschön fürs teilen.
LG Sheepy