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Donnerstag, 25. Oktober 2018

Der Mug Rug ...


...  zu Deutsch "Becher-Teppich", ist quasi der Onkel vom Bierfilzl – oder eher die Tante? 

Also jedenfalls irgendeinE VerwandteR davon und ebenso lebensnotwendig oder auch nicht. 

In jedem Falle handelt es sich bei Mugrugs um Objekte, die sehr geeignet sind, um den Spieltrieb zu befriedigen, dabei gleichzeitig Stoffreste bis zur Stoffschnipselgröße verbrauchen und obendrein sowohl bei der Herstellung als auch beim späteren Betrachten das ein oder andere Lächeln ins Gesicht zaubern. 

Die Frage nach den Kriterien für Kitsch stellen wir an dieser Stelle nicht, ebensowenig die nach dem Wahrheitsgehalt des Textes. Stattdessen erfreuen wir uns hemmungslos am Pink und Blau. 

Deshalb musste meine Stickmaid auch gleich noch einen für eine nähende Freundin ausspucken. 

Denn schließlich soll auch ihr Becher keine kalten Füße bekommen. : ) 

Das Design (und dessen Copyright) findet sich beim kreativen Kiwi

Montag, 22. Oktober 2018

Bierfilzl


Ich wusste noch gar nicht, dass ich sowas brauche.

Also früher, meine ich, als ich noch keine Stickmaschine hatte.

Aber jetzt? Jetzt fallen mit plötzlich überall im Haus diese Ränder auf, die Teetassen gerne mal hinterlassen, wenn man sie abstellt. Also eigentlich eher frau.
Also frau stellt die Teetassen ab, denn zugegebenermaßen bin ich hier diejenige, die immer eine Teetasse dabei hat, irgendwo abstellt und manchmal auch dort vergisst. 
Neben dem Computer, neben der Nähmaschine, neben dem Spinnrad, auf einem Fensterbrett, am Couchtisch, im Regal ...

Ab sofort werden an allen einschlägigen Plätzen Bierfilzl deponiert, dann steht die Tasse weich und es gibt keine Ränder mehr. Jawoll.

Eigentlich hätte ich das Teil ja eher "textile Teerandverhinderungsunterlage" genannt.

"Du meinst ein Bierfilzl", meinte mein kluger Mann und ich merkte, dass er Recht hat, obwohl ich keine Maß auf den Filz stelle, sondern ein Teehaferl. Und obwohl meine Bierfuizl (so spricht man das nämlich eigentlich, mit einem schönen ui nach dem f) im Gegensatz zu den echten Bierfilzen wirklich aus Filz sind.

Was nahtlos zu der Frage führt, ob Bierfilze früher mal aus Filz waren. 
Und überhaupt: Wann, wo, warum und von wem wurde das Bierfilzl erfunden und wer kam wann auf die Idee, Bierwerbung draufzudrucken oder sie als Erinnerungsstütze für den abzurechnenden Bierkonsum zu nutzen?

Das wäre doch mal wirklich ein interessantes Forschungsobjekt: Bierfilzologie.

Aber zurück zur Stickmaschine: 

Ich gehöre ja zu den Leuten, bei denen sich leicht mal was ansammelt: 
"Das kannst Du doch sicher brauchen" höre ich ab und zu und schwups – schon wird der Schrank wieder voller. In diesem Fall handelte es sich um weißen Taschenfilz oder so was ähnliches, offenbar aus Kunstfaser und jedenfalls eher von der Sorte Zeug, von der ich eigentlich bisher eher nicht wusste, wozu ich das brauchen können sollte. 

Dank meines neuen Spielzeugs hat sich das jetzt geändert: 
Teile dieses bislang zweckfreien Filzes hat die Stickmaid in einem einzigartigen Filz-Veredelungsprozess nun in äußerst nützliche und einzigartige Bierfilzl verwandelt. 

Doch leider konnte ich meinen Plan, alle einschlägigen Teetassenabstellflächen im Haus künftig vor Rändern zu bewahren, trotzdem noch nicht in die Tat umsetzen. 
Denn jeder, der so einen Bierfilz aus Filz sichtet, kann plötzlich auch einen brauchen. Oder mehrere. 
In allen möglichen Haushalten tauchen urplötzlich schonungsbedürftige Flächen auf. 
Die scheinen sich zu vermehren.  
Entgegen meiner bisherigen Vorstellungen sind Bierfilzl aus bebuntetem Filz ein begehrtes Objekt, das ganz viele Leute ganz dringend benötigen. 

Jetzt verstehe ich endlich auch, warum es gar so viele Muster für diese Dinger im Netz gibt, wo man sie unter dem Namen "Coaster" findet. 
Ob das wohl etwas mit Küste (Coast) zu tun hat? Verbirgt sich dahinter etwa die Vorstellung eines Teemeeres, das bei Flut über die Ufer der Tasse schwappt? 

Jedenfalls haben etliche meiner Bierfuizl das Haus bereits wieder verlassen um an anderen Orten kleckernde Teefluten einzudämmen. 
Na, dann weiß meine Stickmaid ja, was sie demnächst noch so zu tun bekommt ... 
Stickdateien (und Copyright der Designs): 
die drei Bunten oben: 
www.embroidery-broderie.com (Die sind übrigens schon ordentlich digitalisiert, mir ist bloß beim Sticken mal der Filz verrutscht - ich übe ja noch.)
die beiden Unifarbigen unten: 
www.juliasneedledesigns.com






Samstag, 20. Oktober 2018

Avocadofärbung - missglückt

Beim Aufräumen fiel mir die alte avocadogefärbte Wolle in die Hände. 

Avocado und Wolle – das soll traumhafte Altrosé- bis Bordeauxtöne ergeben. 
Diese Information hatte ich seinerzeit mal aus den Tiefen des Netzes gefischt und weil ich ab und zu ganz gerne Avocado esse und die Kerne irgendwie wunderschön finde, sammelte ich mal eine Weile, ebenso die Schale, die auch Färbekraft besitzen soll. 

Eigentlich sollte die Färbeaktion eine tolle Story für meinen Blog abgeben und so machte ich gleich lauter stylische Fotos.

Nun, die Färbungen ergaben eine traumhaft langweilige Hautfarbe bei äußerst staubender Wollhaptik. 

Wahrscheinlich habe ich irgendetwas falsch gemacht.  
Sei's drum. 

Die Wolle kommt jetzt endgültig in die Tonne. 
Was bleibt, sind ein paar überflüssige, aber doch zumindest einigermaßen hübsche Fotos. 

Falls da draußen noch jemand wissen will, wie es nicht geht: 

Das Ausgangsmateriel war kaltgebeiztes Kardenband. 
Ich hatte die Färbung zunächst als Solarfärbung geplant, aber nachdem wochenlang nichts im Glas passierte, habe ich die Wolle dann doch in den Topf gepackt, nochmals viel frische Avocado – Schalen und Kernstücke, wahrscheinlich in getrennten Töpfen – dazu und mehrfach lange köcheln lassen. 

An irgendeiner Stelle hatte ich dann auch noch Avocadokernwürfel in Wasser eingeweicht ... 

So ganz genau weiß ich es nicht mehr.

Auf dem letzten Bild liegt ein Rest der gleichen Wolle in weiß zum Farbvergleich dabei. 

So findet nun heute eines der vielen "Das-wollte-ich-mal-in-meinen-Blog-schreiben-Kapitel" zu einem Ende und macht im Kopf und im Wollkorb einen kleinen Platz für Neues frei. 















Nachtrag: 
Wie man weiß, entsorge ich selten etwas. Normalerweise verarbeite ich fast alles irgendwie oder hebe es auf, bis es eines Tages seine Bestimmung findet. Aber diese Wolle sondert so einen fiesen Feinstaub ab und fühlt sich so komisch an, fast schon eklig – da macht es einfach weder Spaß noch Sinn, sich damit noch länger zu beschäftigen.