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Dienstag, 31. Oktober 2023

Katze und Fisch

 ... und für das Schwesterchen habe ich die Stoffreste vom Badetuch noch in ein kleines Handtuch und eine Katze verwandelt. 

Für den Fisch habe ich die Applikationen auch auf der Rückseite gemacht, aber er sieht hinten nicht ganz so schön aus, wie vorne. 

Das Kätzchen ist ITH (in the hoop) gestickt, also quasi in der Stickmaschine genäht. Man muss es am Ende "nur" noch von Hand füllen und die Wendeöffnung schließen. (Bei dem Frotteestoff ist das ein bisschen tricky.) Hier sieht man, wie es geht.  

Memo:
Stickdateien
Fisch: Divine Designs (via secretsofembroidery)
Katze: Baby Embroidery (via oregonpatchworks) 

Samstag, 28. Oktober 2023

Babybadetuch mit Vögeln


Mit meiner Bloggerei bin ich Monate im Rückstand. ... Heute mal schnell was Aktuelles: 

Für das neue Baby in der Verwandtschaft habe ich mal wieder zur Sticknadel gegriffen und Stich für Stich Kreuzstiche ausgezählt. 

Bei der kontemplativen Tätigkeit kann man viele gute Gedanken an das neue Menschlein und seine Eltern schicken. 

Memo:
Größe ca. 135 cm x 135 cm
Kantenlänge Kapuze: ca. 34 cm, Länge Aidaband: ca. 38cm
Schrift aus Friederike Pfund: Die schönsten Kreuzstich-Alphabete
Vögel aus Anna 10/2006
klassisch in zwei Schritten eingefasst (Diesmal habe ich es leider nicht ganz so gut erwischt, wie beim letzten Mal.) 



Mittwoch, 18. Oktober 2023

Geburtstagskarten im Oktober

 





Koloriert mit wasservermalbaren Buntstiften ... 
... und vielen guten Gedanken an die Geburtstagskinder. 



 

Sonntag, 1. Oktober 2023

Verwertung

Manchmal tauchen beim Aufräumen Dinge auf, die habe ich schon lange nicht mehr gesehen. 

Würde man mich danach fragen, so wüsste ich sofort, wo sie sind, was sie sind, und was man damit machen könnte. Die Betonung liegt auf "könnte". 

Leider muss ich sagen, dass ich viele Dinge habe, mit oder aus denen man etwas machen könnte

Es gibt Leute, die entsorgen solche Dinge sofort (oder verschenken sie an Leute, die daraus was machen könnten). Manchmal finde ich das beneidenswert, aber ich bin nun einmal ich, und das ist o.k. Also schaue ich die Sachen dann oft an, denke "man könnte", und verräume sie neu.

Neulich tauchten beim Aufräumen diese Lebensmittelfarben in den Röhrchen auf. 

Ich sehe meine Tante in ihrem Wohnzimmer sitzen und damit in Heimarbeit mit einem feinen Pinsel große Mengen von Zuckerstückchen mit Weihnachtsmotiven bunt bemalen. Das muss in den 70er-Jahren gewesen sein. Die Tante ist schon lange tot, und irgendwie fanden die Farben schon vor Jahrzehnten ihren Weg zu mir. Von Zeit zu Zeit tauchen sie auf, um mir zu sagen: "Wir könnten mal etwas werden." Dann seufze ich tief, denke an die Tante, und an meine Mutter, die mir in die Wiege legte, aus jedem Mist etwas machen zu können, und sage: "Ja, ich weiß, aber nicht jetzt." und verräume sie wieder. 

In letzter Zeit habe ich sehr viel geräumt und neu organisiert, und als die Box mit den Farben mal wieder auftauchte und einen neuen Platz beanspruchen wollte, sagte ich diesmal: "Entweder ihr werdet jetzt sofort etwas, oder ihr werdet entsorgt. Jawohl".  

Zum Glück war das unmittelbar vor einem entspannten Sonntagnachmittag. So konnte ich dem Plan gleich die Tat folgen lassen. 

Wie man weiß, kann man mit Lebensmittelfarben recht gut Wolle färben. (In USA erfreuen sich KoolAid-Farben großer Beliebtheit, hierzulande werden gerne Ostereierfarben genutzt.)

Aber ich war mir nicht sicher, ob es mit diesen alten Farben wirklich gut klappen würde (zumal ich vor etlichen Jahren schon einmal einen kleinen Versuch damit unternommen hatte. Mit dem Betröpfelverfahren. Was damals nicht so recht funktioniert hatte. Inzwischen weiß ich, dass ich mit diesem Verfahren nicht klarkomme, auch nicht, wenn ich dafür "richtige" Säurefarben verwende.) 
Darum wollte ich hier nicht meine Lieblingswolle verplempern. 

Glücklicherweise fand ich in meiner Sockenwollkiste einen Strang weiße Wolle, der wahrscheinlich mal mit einem Sockenwollüberraschungspaket zu mir gekommen war und ein ähnlich unnützes Dasein fristete, wie die alten Farben in der gelben Box. 
(Wer braucht schon schneeweiße Wollsocken?) 

Nun sollte also zusammenkommen, was offensichtlich zusammen wollte. 

Ich wickelte das Knäul auf den Strang, und weichte zunächst ein Ende davon ein. (Im Topf war Wasser mit Zitronensäure)

Zunächst suchte und leerte ich viele gelbe Röhrchen, (stellte dabei fest, dass es auch sehr viele mit orange/bräunlichem Inhalt gab und nur eines mit grün).  Später kamen auf den nächsten Abschnitt die roten usw., bis mir die Wolle bunt genug schien. 


Dann ließ ich sie eine Stunde sieden, etwas abkühlen, spülte sie aus und hängte sie zum Trocknen raus. 
Das Ergebnis gefällt mir sehr. Außerdem ist diese Wolle sehr kuschlig und weich, und jetzt freue ich mich darauf, sie zu verarbeiten, aber erst muss noch ein anderes Paar Socken fertig werden.

Die alten Farben waren damit allerdings noch lange nicht aufgebraucht, die gelbe Box war noch zur Hälfte voll. Also kramte ich noch einmal in meiner Sockenwollkiste und förderte zwei weitere Knäule zutage, die auch schon recht lange herumlagen, weil sie so wenig Lust zum Stricken und Tragen machten. 
Der hellgraue "Funny Strumpf" dürfte aus dem gleichen Paket stammen wie die weiße oben. Die "Fortissima Socka" bekam ich einst von jemandem geschenkt, der sie loshaben wollte, frei nach dem Motto: "Mir gefällt sie nicht, aber bei Dir könnte sie ja ... ." 
Die knöpfte ich mir zuerst vor, stellte dann aber beim Umwickeln fest, dass sie einige recht dünne Stellen aufwies. Da muss in der Zeit, in der sie noch nicht bei mir wohnte, schon mal ein Tier dran geknabbert haben. Also verwarf ich sie bis auf weiteres und wickelte die hellgraue "Funny Strumpf" auf den Strang. 

Bei der Sichtung der restlichen Farb-Röhrchen fand ich noch je zwei rote, zwei gelbe, ein grünes und sehr viele orange-bräunliche. Da die Wolle ja schon von selbst eine Farbe hatte, träufelte ich diesmal die Farben viel punktueller auf die eingeweichten Strang-Abschnitte.
Ich stelle mir vor, das werden dann beim Stricken Spots, oder Dots, oder sowas. 

Interessanterweise ergab die wenige gelbe und rote Farbe recht kräftige Farbabschintte, während die viele braune Farbe nur einen recht kleinen Bereich einfärbte, und grün seit dem Spülen und Trocknen nicht mehr auffindbar ist. 
Jedenfalls ist diese alte Farbe jetzt aufgebraucht und der schmuseweiche Strang gefällt mir auch sehr gut und macht Lust aufs Stricken.

Während der Strang so vor sich hin siedete, und der kleine Färbetopf samt Färbeflotte sowieso schon auf dem Herd im Weg rum stand, packte mich so eine Art "Verwertungswut". 
Da waren doch auch noch ein paar übriggebliebene Ostereierfarben in blau und grün, die auch schon seit Jahren vor sich hingammeln, von Zeit zu Zeit in Erscheinung treten, um mir freundlich mitzuteilen "Wir könnten ja ..." 

Und da war die andere Sockenwollschachtel. Die mit der Wolle von Tante S., die erst neulich bei mir gelandet ist, weil daraus ja noch was werden könnte: Einige Knäule in praktischem und beim Mann recht beliebten Grün, aber langweilig zu stricken, und deshalb für die Strickmaschine bestimmt, und zwei in beige in der gleichen Qualität. Das beige Garn wollte ich (dermaleinst, wenn es soweit ist) als Maschenprobe verwenden, um die grünen dann auf jeden Fall passend zu stricken. 

Da kam mir folgende Idee: Wenn ich jetzt schnell ein paar Socken daraus stricke, und sie gleich am Stück färbe, dann schlage ich ganz viele Fliegen mit einer Klappe: Ich verwerte die Ostereierfarbe und die beige Wolle und habe die benötigte Maschenprobe für die geplanten grünen Socken.

Also, gesagt getan: Als erstes die Wolle maschinentauglich umgewickelt und paraffiniert, dann schnell durch die Maschine genudelt und ein paar Bündchen drangestrickt (letzteres mache ich von Hand.) 

Als die Socken fertig waren, kamen sie mir riesig vor. Aber gut, das kennt man ja. In Kontakt mit Wasser entspannt sich die Wolle und die bekommen ihre richtige Form. 
Ein bisschen länger als eine Stunde dauerte die Fertigung schon, doch ich hatte immer noch genug Sonntag übrig. 
Also löste ich die Ostereierfarben in je einem Gurkenglas mit heißem Wasser und etwas Zitronensäure auf und tauchte die Socken gemeinsam zunächst mit der Spitze in die blaue und später mit dem Bündchen in die grüne Farbe, ließ sie dort jeweils etwas verweilen, legte sie anschließend in die Flüssigkeit, die noch von den anderen Färbungen im Topf war und ließ sie zum Fixieren eine Stunde sieden. 
Seltsamerweise kamen sie da zwar bunt, aber genau so groß wie zuvor wieder raus, so dass ich schon überlegte, wen ich mit gefühlter Schuhgröße 50 kenne und damit beglücken kann. 
Nach der Maschinenwäsche waren sie dann aber genau richtig in der beabsichtigten Gr. 43.
Auch die Socken gefallen mir gut.
Aber: Sie hatten nicht so viel Farbe gezogen, wie sie sollten. 

Jetzt hatte ich zwei Gläser mit angerührter Farbe übrig! Die könnten ja ... 

Also flitzte ich nochmal an die Strickmaschine und nudelte die nächste (und letzte) graue Nuance vom Schmuse - "Funny Strumpf" durch. Als die aus der Maschine purzelten und ihre Bündchen angestrickt haben wollten, war der Nachmittag allerdings fast rum. Und außerdem sagten sie zu mir: "Du, hör mal, unser Grau ist doch eigentlich ein sehr schönes. Wir brauchen wirklich nicht noch mehr Farbe!"
Ich gab ihnen Recht, und machte Feierabend. 

Jetzt waren alle blöden weißen, grauen und beigen Garne aus meinen Sockenwollvorräten verwertet und die Farbröhrchen verbraucht. Nur die Ostereierfarbe und der Topf standen noch rum.

Am nächsten Tag kramte ich dann noch eine 100g - Portion Kammzug vom Süddeutschen Merinoschaf aus jener Kiste, in der ich die Materialien für meine Spinnkurse aufbewahre, und ließ sie im Topf vom Vortag mit den Ostereierfarben schmoren.
Da könnte ja mal ein schönes Garn draus werden. Irgendwann.
Dann räumte ich den Färbetopf wieder zu den Säurefarben in den Keller. 

Jedesmal, wenn ich dort vorbei komme sagen sie zu mir: "Wir könnten doch ...". 

"Ja," sage ich, "wenn es dran ist." 
Alles hat seine Zeit.