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Montag, 30. April 2018

Blau von gestern

Vor allem sollte schnell mal ein altes Strickgarn meiner Schwiegermutter blau werden, das – aus Gründen – in den nächsten Tagen dringend verarbeitet werden muss. 

Und dann fiel noch einiges mehr in den Topf. 
Und zwar in jenes Second-Hand-Schnäppchen mit eingebautem Thermostat, das gestern erstmalig zum Einsatz kam. 

Französische Merinowolle. (2 verschiedene Färbungen, 21 mic)
Eine superkuschlige Faserwolke. Genial!

Versuche mit Mohair-Kammzug, einem Mitbringsel von den diesjährigen Allgäuer Nadelstichen.
Ich habe die flusigen Fasern in einem Wäschenetz verstaut, damit sie sich im Topf nicht einzeln selbstständig machen. 
Dann habe ich an dieser Stelle nur sehr wenig im Topf herumgestochert, denn ich hatte das Gefühl, sie könnten extrem filzanfällig sein. 
Tatsächlich kamen mir nach dem Schleudern schlecht gefärbte Filzschnüre entgegen. Jetzt, nach dem Trocknen, sind die Fasern aber wieder frei und das zarte Ergebnis gefällt mir gar nicht schlecht. Das könnte versponnen so duftig aussehen, wie es sich anfühlt. 

Und nicht zuletzt hatte ich die zündende Idee, wie ich Seiden-Kammzug ganz einfach durchfärben kann. Darüber gibt's vielleicht nach der nächsten Färbeaktion einen eigenen Post. Auf dem Foto sind auch jene mit dabei, die am Anfang der Versuchsreihe standen und noch nicht "ganz durch" sind.
Blau stellt Kamera und Bildschirm immer vor besondere Herausforderungen. 



Sonntag, 29. April 2018

The most boring Topflappen ever

Ein neuer Topflappen war schon lange mal fällig. 
Memo: 
Garn: langweiliges Baumwollgarn aus Dornröschens Schatzkiste
100% Baumwolle, LL ca 125m/50g
doppelt genommen, schließlich soll der Topflappen isolieren
Farbe: langweiliges beige
Muster: langweiliges Perlmuster, 1r/1l, jede Reihe abwechselnd
Breite: 40 Maschen, 19cm
Gewicht: 46g
Anschlag: aufgestrickt
Abgekettet: verschränkt
Ränder: Knötchenrand
Stricknadel: Stärke 2,5
Schlaufe: angehäkelt
Quadratisch- praktisch - heiß waschbar - neu 
Projekt für einen Sonntag Nachmittag, während Wolle in der Färbeflotte schwimmt ...
... und schillernde Insekten den Frühling genießen. 
 Der nächste wird bunter. 


Freitag, 27. April 2018

Den Löwenzahn eingefangen

Eigentlich mag ich die gelben Blüten ganz gerne. Aber wenn man sie einfach lässt, wie sie wollen, dann hat man bald nur noch Löwenzahn im Garten. 
Also habe ich mich daran erinnert, dass ich früher schon einmal mit Löwenzahnsirup experimentiert habe. Damals brachten die Kinder – noch im Kindergartenalter – die gelben Köpfe von der Wiese in der Flussaue mit. 
Es wurde es ein dunkle Masse daraus, die vor allem sehr klebrig und sehr süß war, mit einem leichten Aroma von angebranntem Zucker. 

Doch nachdem der pestizid- und hundepissefreie Löwenzahn jetzt vor der Terrassentür herumwächst und ohnehin irgendwie gebändigt werden muss, nahm ich einfach mal eine zweite Auflage in Angriff. 

Und bereits, als der Aufguss in der Küche aufkochte, durchzog ein wunderbares Aroma das Haus und ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. 

Tatsächlich ist der Sirup diesmal rundum gelungen und einfach nur köstlich. 
So habe ich ihn gemacht: 
(Es handelt sich hier nicht um ein Rezept, sondern um meine persönlichen Aufzeichnungen.) 
Löwenzahnköpfe abgeknipst 
(mit Handschuhen wegen der Flecken, wäre aber vielleicht nicht nötig gewesen)
das ergab knapp 100g
im Sieb gewaschen
Kelchblätter abgezupft (weiß nicht, ob das wirklich nötig ist.)
mit 500ml Wasser und Saft von 1 Zitrone aufgekocht
den Nachmittag über stehen und ziehen lassen  
abgesiebt, mit 500g Zucker (einschließlich eines Restes Rohrzucker) aufgekocht und etwas köcheln lassen

Die Masse stand ziemlich lange auf dem Herd. Immer, wenn ich in der Küche war, habe ich es etwas köcheln lassen, dann, wenn ich wieder etwas anderes zu tun hatte, den Herd wieder ausgemacht und später wieder weitergeköchelt. 

Abends habe ich dann anscheinend den perfekt Zeitpunkt erwischt, zum die kochendheiße Masse in die Gläser zu füllen. Der Sirup hat genau die richtige Konsistenz (wie flüssiger Honig) und schmeckt wunderbar. 

Jetzt, 3 Tage später, ist schon wieder der ganze Garten gelb. 
Vielleicht ernte ich gleich nochmal ... 


Sonntag, 22. April 2018

Flohmarktbeute: Werkzeuge für die Filetarbeit

Ich hatte das Gefühl, ich hätte diese seltsamen Metallgabeln schon mal irgendwo gesehen. 
In einem alten Handarbeitsbuch vielleicht? 
Die Neugier siegte und ich nahm sie mit, zusammen mit dem Holzstäbchen, von dem ich den Eindruck hatte, es könnte dazugehören. 
Zu Hause stöberte ich dann in meinen beiden alten Nachschlagewerken und wurde fündig: 
Ich habe heute historische Filetnadeln erstanden. Zwei filigrane Gebilde und ein Teil, dass eher an einen Schraubenschlüssel erinnert.  

Ich mag so alte Sachen ja immer sehr gerne. 
Ob ich das jemals ausprobieren werde? 
Mal sehen. 

In Bertha Schwetters "Bayers Lehrbuch der weiblichen Handarbeiten", Band I, (1931) wird die Technik unter "Filetarbeit" beschrieben. 
Einige Seiten später folgen umfangreichere Arbeitsproben, die zeigen was man damit machen kann. 

In der ca. 100 Jahre alten "Encyklopädie der weiblichen Handarbeiten" von Therese de Dillmont umfasst das Kapitel "Das Netzen" 52 Seiten. Wenn ich mir die Abbildungen der fertigen Deckchen so ansehe, dann denke ich, dass ich heute auf dem Flohmarkt ein paar Stände weiter ein Exempel dieser Kunst in der Hand hatte. Da hatte ich mich noch gefragt, aus welcher Technik dieses seltsame Stück wohl entstanden sein mag.
PS: Jetzt bin ich extra nochmal fotografieren gegangen, weil mir die Bilder so unscharf vorkommen. Aber im Original sind die Fotos absolut scharf. Diese schlechte Bildqualität muss irgendwo auf den Weg hier ins Bloggerprogramm entstehen. Blöd. 

Dienstag, 3. April 2018

Mal wieder Zwillingsnadeln

In der Bedienungsanleitung der Janome 230 DC wird die Zwillingsnadel nicht erwähnt, aber natürlich kann die Maschine – genau wie die große Schwester 4120 – damit nähen. 
Sie ist dafür mit einem zweiten Garnrollenstift und der gleichen extra Fadenführung für den zweiten Faden ausgestattet.
Allerdings hat die 230 keinen "Zwillingsnadelschutz". 
Das heißt, man muss ein bisschen selber denken, damit die Nadeln nicht seitwärts auf die Stichplatte krachen. 

Bei einer möglichen Gesamtstichbreite der Nähmaschine von 7mm muss die Stichbreite für die Zwillingsnadel entsprechend begrenzt werden. 

Zwillingsnadel mit 2mm Nadelabstand: -> max. Stichbreite 5mm
Zwillingsnadel mit 3mm Nadelabstand: -> max. Stichbreite 4mm
Schmaler darf die Breite natürlich immer eingestellt werden. Bei manchen Stichen sieht das sogar noch netter aus. 

Meine Experimente mit den Stichmustern der 230 und den Zwillingsnadeln liegen schon eine Weile zurück. 
Heute wurde endlich das obligatorische Täschchen aus den Nähproben fertig.

Spielerei mit der 2mm-Nadel: 

Spielerei mit der 3mm-Nadel:

Auf der Rückseite teilen sich die beiden Oberfäden einen Unterfaden. Das sieht dann so aus: 
Memo: 
Oberstoff: abgeschnittenes Bein einer alten Jeans
Futter: eingefärbtes Bettlaken
Nadeln: Stärke 90, Nadelabstand 2mm + 3mm
Garn für die Ziernähte: älteres Polyestergarn "Toldi" aus Dornröschens Schatzkiste, vermutlich nicht die beste Qualität (ein Fadenriss)

Sonntag, 1. April 2018