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Dienstag, 28. Juli 2015

170 kleine Quadrate kreuz + quer = Häkeldecke.

Eigentlich ist sie schon seit einem Jahr in Betrieb, aber am Wochenende wurde sie endlich ganz fertig: Ich habe noch in eine Ecke die Entstehungszeit gestickt. 
Insgesamt habe ich vier Jahre an der Decke gearbeitet. Viel ist in dieser Zeit passiert, Lebensumstände haben sich geändert, die Kinder sind gediehen, die Haare grauer geworden.... So manches Quadrat weckt spezielle Erinnerungen, an Zeiten oder auch an Orte oder Reisen, in/an/auf denen es entstand.
Im Alltag bewährt sich die Decke sehr: Alle kuscheln sich gerne rein und schön geworden ist sie auch. So hoffe ich, dass wir sie lange in Gebrauch haben - und da erschien es mir sinnvoll, die Jahreszahl anzubringen, wie bei einem alten Bauernschrank, der zum Zeitpunkt seiner Jahreszahl ja noch gar nicht alt war, aber eines Tages Geschichten erzählen könnte, wenn er es könnte. 
Material: 
In den Quadraten ausschließlich echte Sockenwollreste, 4-fädig, 75%Wolle, 25%Poly
Umrandung: Ebenfalls Sockenwolle - ich glaube, es waren ca 350g - in Anthrazit 

Nicht alle Socken habe ich selbst gestrickt - manche Reste kamen auch als Tauschware für andres in meinen Wollvorrat - vielleicht erkennt hier jemand seine Socken wieder? Vorsichtshalber habe ich vor dem Zusammennähen alle Teile in die Waschmaschine gesteckt, um eventuelle Ausreißer zu entdecken. So ist die fertige Familiendecke nun praktischerweise absolut waschmaschinentauglich. 

Und obwohl alles im Prinzip die gleiche Wolle war, fielen die Quadrate teilweise ganz schön unterschiedlich aus. 


Größe: 
gesamt ca. 130cm x 235 cm, 1680g
Einzelquadrate ohne graue Umrandung: 11cm x 11 cm, ca 8g, 
17 Reihen mit je 34 Stäbchen (inkl. 3 Luftmaschen als Randstäbchenersatz) 
Umrandung: je Seite 34 Stäbchen + je 2 zusätzliche Stäbchen in den Ecken. 
(Beim nächsten Mal würde ich noch eine extra Luftmasche in die Ecke machen, um das Zusammennähen zu erleichtern.)
Häkelnadel 2,5

Nähte nach Testreihen mit verschiedenen Möglichkeiten: Im Matratzenstich verbunden. 
Äußere Umrandung: (wiederum nach dem Austesten verschiedener Varianten): 2 Reihen feste Maschen und zwar in Hin- und Rückreihe. 

Während der Arbeit an ca. 45m Naht reifte der Beschluss: Das mache ich nie wieder! 
Dafür waren aber nicht so viele Fadenenden zu vernähen, weil ich die meisten untergehäkelt habe. 

Einige Tage später schon vermisste ich die Häkelei und das fast gedankenlos von selbst gedeihende, lebensbegleitende Projekt.... Dieses Mal werden es allerdings Grannysquares. Da muss ich nicht so viel hingucken, wo ich einsteche – dafür müssen aber die Enden alle vernäht werden und das sind viele! Aber so, wie es momentan aussieht, wird es diesmal vielleicht keine vier Jahre dauern. Doch das ist eine andere Geschichte

Zurück zur Kuscheldecke: Ich hatte mich beim Häkeln immer darauf gefreut, am Ende die Quadrate nach Farben zu sortieren. Vor meinem inneren Auge erschienen geometrische Formen, kaleidoskopartige Farbverläufe und grandiose Effekte. 
Zunächst legte ich die Quadrate so aus, wie sie kamen – sah nicht schlecht aus. Dann sortierte und gruppierte ich die einzelnen Teile nach Farben und Nuancen – aber es wollte und wollte mir nicht gefallen. 
So entschied ich mich schließlich doch für das geordnete Chaos. 
Die Teilchen lagen einige Tage auf einem Laken auf dem Boden und ich legte immer mal wieder welche anders hin, tauschte aus, ordnete neu, solange, bis es mir gefiel. Das Ergebnis erinnert mich an eine Luftbildaufnahme. Ich muss an eine Landschaft mit Feldern denken. Bunt und vielseitig wie mein Leben. 
Als ich zufrieden war, nahm ich mir die ersten Ecken zum Zusammennähen vor. Es hat sich bewährt, einige Teile mit Sicherheitsnadeln zu verbinden. Den betreffenden Abschnitt konnte ich dann wieder in die Handtasche stecken und  zum Zusammennähen mitnehmen. Auf die restlichen Teile legte ich ein anderes Laken und rollte die drei Lagen (unteres Laken, Patches, oberes Laken) auf. So blieb meine Anordnung erhalten und ich konnte die Arbeit trotzdem aus dem Weg räumen. Bei Bedarf habe ich dann wieder ein Stück der Rolle aufgerollt, das fertige Stück wie bei einem Puzzle reingelegt, einen neuen Bereich mit Sicherheitsnadeln verbunden, herausgenommen, genäht. Am Schluss waren "nur noch" die größeren Puzzleteile zusammenzunähen. Ach ja, und natürlich musste noch der äußere Rand drangehäkelt werden. Seitdem ist die Decke nur noch gemütlich. 
Ich bin dann mal auf dem Sofa. 



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