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Freitag, 26. Mai 2017

Stofffärbung (IV): Nachschlag


Teil I
Teil II
Teil III 
Teil IV

Beim Zuschneiden der Quadrate für den geänderten Musterentwurf hatte ich festgestellt, dass mir die Stoffe mit Grüneinschlag nicht reichen würden. Außerdem wollte ich auch noch relativ einheitliche Stoffe für den "Rahmen" färben. So packte ich die wohlverräumten Stofffarben noch einmal aus... 

Vorgehen: Stoff erst in Sodalösung einweichen, abtropfen, Farbe in der "Auflaufform" gezielt auf den Stoff träufeln, einarbeiten, tagsüber im Joghurteimer in der Sonne und über Nacht im Haus einwirken lassen, auspacken spülen, waschen. 

Farbansatz: Je 25ml Farbe auf 250ml Wasser in gelb (004) und blau (072).  
Stoff: Hemdenfilets (alte Herren-Hemden) insgesamt ca. 950g


Färbung 1: 
Ziel: mittleres bis kräftiges Blau, 
2 Hemden mit blauen Nadelstreifen

Für diese Färbung habe ich viel von der blauen Farbe verwendet. 
Von den Gewichtsanteilen her hätte der Stoff so dunkel rauskommen müssen, wie er im Reindl auch aussah, aber nach dem Spülen blieb "nur" ein Hellblau übrig. Ich frage mich, ob diese beiden Hemden aus dem gleichen Stoff irgendeine Ausrüstung hatten, die die Farbaufnahme behindert hat. 

Färbung 2:
Ziel: Blau-Petrol-Grüntöne
Hemd mit breiteren grünen Streifen

Ergebnis wie gewünscht.



Färbung 3: 
Ziel: Aufbrauchen der Restfarbe und Verschönern der restlichen Hemdenfilets

Bühne frei für Spielerei.....  

Aus einer Laune heraus habe ich die Stoffe nicht auseinandergefaltet und in der Form "drapiert", sondern fein säuberlich auf die passende Reindl-Größe zusammengefaltet und platzsparend in die Form gelegt wie in einen Kleiderschrank. Dann habe ich die Farbe darüber geträufelt, zwischendurch ein paar Lagen Stoff aufgehoben und Farbe zwischen die Stofflagen gegeben. 
Die nassen Stoffe schön aufeinandergedrückt und ein bisschen herumgematscht. 
Mit blau habe ich das in der rechten Hälfte der Form gemacht, mit gelb in der linken. 
Sodann habe ich die Stofflagen miteinander zu einer Rolle gerollt  und diese ein wenig hin und hergrollt, damit sich die Farbe gut in den Stoffen verteilt. 
Diese Rollerei habe ich von allen vier Seiten her gemacht. 
Die letzte Rolle kam, fest und rund wie sie war, zum Einwirken in den Joghurteimer. 

Von der "Flach- und Roll-Färberei" gab es ingesamt zwei Portionen. 

Die Ergebnisse erinnern teilweise an "Klecksbilder" mit Wasserfarben aus Kindertagen. 
Die Stoffe gefallen mir sehr, wenngleich auch noch die Idee für eine Verwendung fehlt. 
   



Anschließend steckte ich in der "Müschluckerfärbung" die Farbreste mit ein paar nicht eingeweichten Bettlakenresten in einen Joghurteimer, übergoss das Ganze mit etwas Sodalösung und wartete ab. Es ergaben sich schöne kräftige und lebendige Grüntöne. 

Die Färberei hat Spaß gemacht. 

Aber so ganz glücklich bin ich mit diesen Farben trotzdem nicht, weil so viel Buntes in die Kläranlage fließt... 














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