Ich wollte ihn essen. Den Chinakohl.
Also den Rest davon.
Den, der einige Tagen zuvor in der ersten Salatportion nicht benötigt worden war
und seither auf einem Teller im Kühlschrank lag,
dort auf weitere Verwendung wartete
und mir ehrlich gesagt allmählich schon etwas lästig wurde.
Den, der einige Tagen zuvor in der ersten Salatportion nicht benötigt worden war
und seither auf einem Teller im Kühlschrank lag,
dort auf weitere Verwendung wartete
und mir ehrlich gesagt allmählich schon etwas lästig wurde.
Aber der Chinakohl wollte nicht gegessen werden.
Er sah mich an und sagte:
"Guck mal, ich lebe doch noch.
Es ist Frühling.
Und ich will wachsen, wie es sich gehört für einen Kohl im Frühling."
"Na gut", sagte ich.
"Eigentlich wollte ich Dir ja auch nichts tun. Du bist mir bloß im Kühlschrank im Weg."
(Dass das untere Ende von Chinakohl sowieso nicht gerade meine Lieblingsspeise ist,
habe ich ihm lieber nicht gesagt.)
"Dann stell mich doch ans Licht und schau, was passiert."
Also da steht er jetzt seit ein paar Tagen und hat mir seither noch eine Menge erzählt.
Aber das gehört nicht an die Öffentlichkeit, sagt er.
(Naja, ein kleines Geheimnis darf ich vielleicht schon verraten:
Kohlige Mathematik:
gelb + Licht = grün)
Was er allerdings davon hält, dass ständig hemmungslos lebendige Pflanzen gegessen und gefressen werden und dass es noch keine Gruppe von Aktivisten gibt, die sich aus floraritären Gründen für pflanzenfreie Ernährung einsetzen, das behalte ich nun wirklich besser für mich.
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