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Samstag, 8. Juli 2017

Garn aus der Gruselikste

Aus verbalkosmetischen und psychohygienischen Gründen habe ich ja schon lange keine Gruselkiste mehr. 
Wie die/der geneigte Leser/in meines Blogs schon festgestellt haben könnte, ruhen jene Vorräte an Materialien unbekannter oder verjährter Bestimmung, die zum Teil schon viele Jahre lang in irgendwelchen Ecken, Schränken oder Schachteln schlummern und auf ihre kreative Verwandlung warten, bei mir in: "Dornröschens Schatzkiste". 
Denn die Vorstellung, Schätze aus einer alten Truhe zu heben und ihnen zu neuem Glanz zu verhelfen, ist doch viel schöner als jene, endlich mal den lästigen alten Krempel aufzubrauchen. 

Manchmal bekomme ich ja auch einen Rappel und sortiere großzügig und endgültig aus. 
Und bereue es fast immer kurze Zeit später: Denn dann habe ich plötzlich genau für dieses oder jenes Material die zündende Idee und müsste es im Zweifelsfalle wieder anschaffen.... 

Also pflege ich zur Zeit Dornröschens Schatzkiste und freue mich dann manchmal, sorglos aus dem Vollen schöpfen zu können, wo manch andere/r mühsam in Bastelläden shoppen gehen muss. 

Genug der Vorrede. 
In diesem Post wollte ich ja eigentlich nur das Garn vorstellen, das neulich aus dem Spinnradtest hervorging. 
Der betreffende Kammzug lag bei mir schon lange rum. Er kam nach der Hobby-Auflösung einer Bekannten ins Haus und stammte aus so einer "Faser-Probier-Mischpackung" für Spinnanfänger. Jedes Mal, wenn er mir in die Hände fiel, fragte ich mich, wie man so ein knubbeliges, scheußliches, raues Zeug verkaufen kann, wer sowas kauft und wozu das gut sein soll. Auch habe ich keine Ahnung, um welche Schafrasse oder Herkunft es sich handelt. 
Ich bewahrte die Wolle eigentlich nur deshalb auf, weil ich zum Blumendüngen noch genug dreckige Rohwollreste habe. 

Nun, zu Versuchszwecken war mir das Material jetzt gerade recht. Da muss man ja nicht zwingend seine edelsten Fasern verplempern. 

Und siehe da, obwohl das Zeug ausnahmsweise nicht aus Dornröschens Schatzkiste, sondern tatsächlich aus meiner nicht mehr vorhandenen Gruselkiste kam, verhielt es sich, wie der Frosch im Märchen vom guten Heinrich: Es verwandelte sich unter meinen Händen von einem hässlichen Gebilde zu einem kuschligen Garn mit Charakter. Ich staune. 

Man erlebt doch immer wieder Überraschungen, wenn man sich darauf einlässt. 

Memo: 
Kammzug unbekannter Art, 
Heikes Spinnrad, ca 1:8, kurzer Auszug
ca. 40g/54m

1 Kommentar:

  1. gefällt mir gut, der begriff gruselkiste, wobei ich eher kabinett wählen würde.... emily hatte sich eine schultüte mit geisterschloß und gespenstern bei mir bestellt und da nahm meine sammlung ihren anfang.... lg heike

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