Aus gegebenem Anlass fünf spezielle Fotos für einen speziellen Zweck:
(An einem verregneten Tag mit suboptimaler Beleuchtung und auf das, was sich zufällig gerade so auf den Spulen befindet.)
1. Das Bliss:
Die Haken sind beide auf der Flügeloberseite und versetzt zueinander. Beim Spinnen hänge ich das Garn erst auf der einen Seite von Haken zu Haken um. Wenn ich am Spulenende angekommen bin, wechsle ich auf die andere Seite und befülle auf dem Rückweg die Täler des Hinwegs.
Das Umhängen ist ein minimaler Handgriff, die Spule wird optimal befüllt (wenn man nicht grerade wie gestern Abend völlig hobbylos und nur mit dem Ziel, ENDLICH mit diesem enldosen Kilo Kammzug fertig zu werden vor sich hingesponnen hätte und einen das Bild deshalb Lügen strafen würde.)
So habe ich auf eine Bliss-Spule schon problemlos 180g Zweifachwirn in Sockenwollstärke gesponnen, obwohl die Spule nicht größer als eine Kromskispule ist.
Die Garnstärken, die ich bisher gesponnen habe, sind auch noch nicht hängengeblieben oder von den Haken gesprungen.
Der Blissflügel ist m.E. minimalistisch designt, aber sehr ausgereift und funktional optimal.
Für mich stellt er im Momant das Optimum an Komfort dar. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Verschieben eines Schiebehakens einfacher geht als das Umhängen des Fadens am Bliss.
2. Das Kromski Sonata:
Die Haken sind sehr groß und stehen sehr weit (zu weit!) auseinander. Eine Hakenreihe ist auf der einen Flügelseite oben, die andere auf der anderen (unten).
Beim Aufwickeln ist eine erhebliche Gebirgsbildung zu beobachten, die dazu führt, dass man lange nicht so viel Garn auf die Spule bringt, wie es möglich wäre, wenn man es gleichmäßig aufwickeln könnte. Um gleichmäßiger aufzuspulen, drehe ich mir die Haken oft so zurecht, dass auch die Täler etwas besser befüllt werden. (Im Foto übertrieben, um zu zeigen, was ich meine.) Dabei muss man allerdings mitdenken und die Spulenbefüllung wesentlich mehr im Blick behalten als beim Bilss. Außerdem ist mir schon oft der Faden aus den Haken gesprungen, natürlich vor allem dann, wenn der Haken mit der Öffnung Richtung Einzugsloch gedreht ist, aber auch, wenn ich zum Beispiel beim Zwirnen das Garn schnell einlaufen lasse und die Spannung dann nachlässt.
(Da sind die Haken einfach zu wenig gebogen.)
Ich bin mir auch nicht sicher, wie lange die ständige Hakendreherei (Metallgewinde in Holz) dem Flügel gut tut.
Beim Zwirnen wird das Garn ja in die andere Richtung aufgewickelt. Da ist es nicht so gut möglich, durch Hakendrehung für eine gleichmäßigere Befüllung zu sorgen, weil das Garn sowieso meist über die untere Hakenkante läuft und nicht durch die Hakenöffnungen. In Kombination mit einem eher geringen maximalen Einzug passt dann beim Zwirnen noch weniger Garn auf die Spule.
Das finde ich nicht gut gelöst und hier empfinde ich beim Spinnen durchaus ein Optimierungsbedürfnis.
(Übrigens ist dies auch ein hirnloses Spinnprojekt – das spinne ich gerade, wenn ich mal ab und zu einen Film gucke im Dunkeln nebenbei – Das Gewurschtel entsteht, wenn das Garn vom Berg ins Tal fällt. Bitte nicht beachten.)
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