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Samstag, 12. Januar 2019

Zeltbeutel

Es war einmal – vor langer Zeit... so ungefähr 1994. 

Da ging das kleine Zelt das erste Mal mit uns auf Reisen. 

Zuletzt war es hier auf der Salzach-Saalach-Tour mit dabei. 
Mal sehen, wohin es uns dieses Jahr begleitet ... 

Ganz so wasserdicht wie früher ist es zwar nicht mehr, aber es leistet immer noch sehr gute Dienste. 

Allerdings hat seine Transporthülle vor ein paar Jahren das Zeitliche gesegnet. 
Gemessen am Zeltalter ist das noch nicht lange her. Zwei Jahre, oder drei? Maximal vier.

Das war ein simpler Zugbandbeutel aus einem leichten Kunstfasermaterial, das eines Tages riss. 


Ich ging seinerzeit in den örtlichen Campingladen um Ersatz zu beschaffen und kam mit dem einzigen brauchbaren Produkt in passender Größe heim. Ein Markenprodukt aus PU-beschichtetem, leichtem Outdorstoff mit einem Verschlussmechanismus, der eine wasserdichte Verpackung ermöglicht. 


Die ist eigentlich gar nicht nötig, denn oft genug muss das Zelt morgens feucht oder nass in den Beutel und wenn es unterwegs wirklich aus allen Kannen schüttet, kommt ohnehin der bewährte Müllbeutel drumrum. 

Aber das Zelt braucht halt eine handliche Verpackung, wo alles reinpasst und mit der man es gut am Fahrrad festspannen kann. Und so wurde es dieser Beutel. 
Ein Vorteil dieses Wickel-Verschlusses besteht eindeutig darin, dass keine Bändel in die Speichen hängen können. 

Auf unserer letzten Tour fing der Beutel an, sich auf eine besonders perfide Weise aufzulösen: Von der Innenseite bröckelten nach und nach lauter kleine bis kleinste graue Krümel ab, die sich dann auf dem Zeltstoff verteilten. Offenbar von der Beschichtung. 

Krümel am Zelt. Krümel im Zelt. Ziemlich eklige Krümel, die mir etwas auf die Atemwege schlugen und wahrscheinlich jede Menge Mikro-Müll in der Weltgeschichte zurücklassen. 

So marschierte ich wiederum in den örtlichen Campingladen, um Ersatz zu kaufen, bei der Gelegenheit den Inhaber auf die kurze Lebensdauer dieses Produktes hinzuweisen und ihn nach einer Alternative zu befragen. 


Die gibt's nicht, sagte er mir. Da müsste ich mir schon was selber nähen ... 


Tja. Also musste ich selber was nähen ... 


Memo: 

Stoff: "Ripstop"-Nylongewebe, das noch von der  Fahrradhängerabdeckung übrig war und in Dornröschens Schatztruhe schlummerte.

Verschluss: Den trennte ich von dem maroden Luxusbeutel ab. 

Maße: Die nahm ich auch von diesem ab.
ohne Nahtzugaben: Boden: Durchmesser 25cm, Breite flach: 38cm, Höhe 67cm
Merke: Das nächste Mal erst den Boden festnähen und dann die Seitennaht schließen! 

Garn: Polyester aus dem Vorrat
Nadel: Microtex 70 für alle Nähte. Am Gurt versuchte ich, durch die bereits vorhandenen Löcher in dieser leder-pappe-artigen Versteifung zu treffen, was ganz gut klappte. 

Dieser Gebrauchsgegenstand muss keinen Schönheitspreis gewinnen. 

Jedenfalls schaffte er es noch rechtzeitig unter den Christbaum, für meinen Liebsten und mich und den nächsten Urlaub mit Zelt. : ) 
Mal sehen, wie er sich bewährt. 



1 Kommentar:

  1. Das ist wirklich klasse, und echtes DIY, wenn dir der Verkäufer sagt: "Die gibt's nicht, Da müsste ich mir schon was selber nähen ...", ja gesagt getan, super, tolles Ergebnis! LG Anke

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