Alle sind schon im Bett, aber ich bin irgendwie noch nicht richtig müde.
Mein Blick gleitet die Reihe meiner Handarbeitsbücher entlang:
Brauch' ich die wirklich alle?
Das da – dieser alte Schinken "Das große Buch der Handarbeiten", von dem ich drei Bände habe – das kann doch vielleicht mal weg, oder?
Ich ziehe eins aus dem Regal, puste den Staub runter, schlage es auf, blättere durch:
Anleitungen zum Stricken, Nähen, Häkeln, Sticken.
Ja, die Modelle sind ziemlich 80er-Jahre mäßig. Von heute aus gesehen altbacken.
Aber wenn ich mir andere Farben und Schnitte dazu vorstelle, dann kann man die Muster und Ideen auch zeitgemäß umsetzen.
Apropos Muster:
Hier im vierten Band gibt es eine ganze Sammlung von Strick- und Häkelmustern, jeweils übersichtlich auf einer Seite abgebildet und beschrieben.
Die sind sowieso zeitlos.
Ich bleibe auf der Seite zum "Tunesischen Häkeln" hängen.
Das wollte ich schon lange mal ausprobieren.
Darum kam auch mal von einem Flohmarkt eine tunesische Häkelnadel mit.
Die in einem Becher auf dem Schreibtisch bei den Bleistiften wohnt.
Griffbereit sozusagen.
Ebenso wie das Baumwollgarn, das da noch herumliegt, weil ich damit neulich Kordelnäherei auf der Nähmaschine ausprobierte.
Also – warum nicht einfach anfangen?
Tja, und da ist er nun, mein tunesischer Probelappen.
Pardon: Topflappen.
Das erste fertige Werkelprojekt in diesem Jahr.
Dabei stand es noch nicht mal auf der To-Do-Liste.
Das muss jetzt tagesaktuell mal schnell zwischen die Weihnachtgeschenke, die ich doch so nach und nach noch posten wollte.
Memo:
tunesische Häkelnadel Nr. 3
Baumwollgarn in "Catania-Art" (keine Banderole mehr dran und Marke unbekannt)
40 Luftmaschen -> 39 Maschen häkeln
39 Reihen.
Der Lappen ist extrem dicht, daher bestens als Topflappen geeignet.
Der rechte Rand wird von selbst sehr schön, am linken habe ich verschiedene Einstichstellen getestet, bis es mir einigermaßen gefiel.
Allerdings rollt sich der Stoff wie die Seuche.
Vielleicht hilft umhäkeln:
Hierzu Häkelnadel Nr. 2,5
2 Runden in beige, dann eine in grün, die letzte als Krebsmaschen. Die scheint am meisten gegen das Rollen zu helfen.
Alles in allem bin ich mit dem Ergebnis durchaus zufrieden.
Dennoch habe ich meine Zweifel, dass diese Handarbeitstechnik und ich Freunde werden, denn die Häkelbewegung mit der langen Nadel und den Maschen in der Hand geht mir etwas auf das rechte Handgelenk.
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