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Sonntag, 17. April 2022

Ostern 2022

Wo ist Gott, in all dem, was so furchtbar ist, dass es mich sprachlos macht? 

Genau da. Mitten drin. An der Seite jedes einzelnen, der leidet.
Gott kennt den Schrecken, die Bosheit, das Verderben, den Tod. Aus eigener Erfahrung. 
Und er ist stärker. 

Ich frage mich, ob es nicht zynisch ist, das sonntagsmorgens vom gemütlichen Sofa aus zu schreiben, während andernorts – nicht nur in der Ukraine – Menschen gefoltert, misshandelt und erschossen werden, um ihr Leben bangen und um ihre Lieben trauern. 
Ich frage mich, ob ich nicht auch verzweifelt sein muss, mich schämen dafür, dass es mir so gut geht, äußerlich jedenfalls. 
Denn mit diesen Gedanken geht es mir nicht gut – und so greift das Böse Raum, breitet sich aus, entfaltet seine zerstörerische Kraft weit über die eigentlichen Taten hinaus, mitten in mein Leben hinein. 

Ich kann vieles nicht begreifen.
Auch sehe ich, dass viel Unheil durch unseren Lebensstil mit verursacht wird. Ich weiß, dass jeder herausgefordert ist, seinen Teil dazu beizutragen, Verantwortung zu übernehmen und zu tragen, um nicht auf Kosten anderer Menschen und der Natur zu leben – und ich sehe, wie erschreckend schlecht das oft gelingt. 

Wenn ich diese Gedanken zu Ende denke, geht es mir auch nicht gut, will sich Verzweiflung ausbreiten, verbieten sich Lebensmut und Lebensfreude; so greift das Böse auch auf diese Weise Raum. 

Ich kann nur daran festhalten: Gott ist an der Seite des Leidenden. Immer. 
Er will, dass wir leben. Und seine Auffassung von Leben meint mehr, als ich verstehe. 

Jesus lebt. Trotz seiner Hinrichtung. 
Und wir dürfen leben. Trotz allem. 
Und in dem, was uns lähmt und woran wir nichts ändern können, dürfen wir uns ihm anvertrauen. (In dem, was wir ändern können, steht er uns auch zur Seite.) 

Frohe Ostern! 


Memo Stickerei: 

Dieses Stickmotiv von Allstitch heißt "Easter 2020". 
Wenn ich es betrachte, fällt mir eine ganze Menge dazu ein, was sich die Künstlerin dabei gedacht haben könnte, als sie es erstellte –  zu jenem ersten Osterfest in Coronazeiten. 

Die Zeiten sind anders geworden, aber nicht besser. 
Schon lange wollte ich das Muster mal sticken; für diesen Karfreitag hatte ich es mir dann fest vorgenommen, mit all der Aufmerksamkeit, die die sorgfältige Auswahl von 30 unterschiedlichen Farben und 32 Mal Einfädeln erfordern. (Den Applikationsstoff für das Kreuz hatte ich mir schon neulich mit Aquarellfarben vorbereitet.) Eigentlich wollte ich mir bis heute einen "Statement-Beutel" draus genäht haben, bin aber nicht damit fertig geworden. 

Macht nichts. 
Die Osterbotschaft gilt das ganze Jahr und es ist immer wieder gut, sich daran zu erinnern. 

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