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Montag, 1. Juni 2020

Sehen, staunen, freuen

Warum fotografiere ich Blumen – wo es doch schon so unzählig viele Blumenbilder gibt, viele davon besser als meine? 
Das frage ich ich mich manchmal, wenn ich die Kamera zücke. 
Ja, warum eigentlich? 

Gestern spazierten wir durch einige Moränenhügel des Alpenvorlandes.
Blütenpracht am Wegesrand und in manchem ungespritzten Feld. 
Mohnblumen, Kornblumen, Glockenblumen und viele andere zogen immer wieder die Blicke auf sich. 
Diese Farben, diese Formen  – so schön!
So wunderbar! Im wahrsten Sinne Wunder - bar. 
Ich sehe und staune. 
Und möchte etwas davon festhalten. 
Natürlich weiß ich, dass das nicht geht. Diese Schönheit ist vergänglich wie alles auf dieser Erde. 
Doch jetzt ist sie da. Für diesen Augenblick entfaltet sie sich, für Bienen, Insekten, für das Leben, das heute lebendig ist. Wohl auch für eine Zukunft, von der keine der Blumen für sich selbst etwas haben wird. 
Vielleicht versuche ich, mit der Kamera etwas davon festzuhalten, obwohl ich weiß, dass das unmöglich ist. 
Ganz sicher gibt mir der Blick durch die Linse die Gelegenheit, genau hinzusehen, Details wahrzunehmen, selbst ganz im Hier und Jetzt zu sein. 
Kornblumenblau, eine Farbe, die so unbeschreiblich ist wie Mohnblumenrot. 
Am Ende des knapp 11km langen Weges habe ich staunend zu Kenntnis genommen, dass Kornblumen keineswegs immer kornblumenblau sind. 
Manchmal entdecke ich später beim Sortieren der Bilder neues Erstaunliches, wie zum Beispiel die feinen Härchen am Blütenkelch oder die winzigen Raupenaugen. Dann staune ich noch einmal und in all meinem Staunen schwingt das Lob für den Schöpfer, der sich das alles erdacht hat. 
Manchmal formt die Landschaft auch Gedanken, die ich festhalten und erinnern möchte. 
Ich sehe nicht, wohin dieser Weg führt, ja nicht einmal, ob er überhaupt weiterführt. 
Obwohl ich es weiß. 
Ich habe die Landkarte gelesen. 
Trotzdem ist von hier aus alles ungewiss, was hinter dem Hügel liegt, denn es ist unsichtbar. 
Gefällt mir, was ich dort finde? 

Dennoch bin ich gewiss, dass es den Weg gibt.
Dass er zu bewältigen ist. 
Ja, dass es ein guter Weg ist. 
Ich kenne das Ziel und habe Karte und Kompass. 
Jetzt aber und hier zählt der Abschnitt, der jetzt dran ist, und hier. 






2 Kommentare:

  1. Danke für die schönen Fotos und deine Gedanken dazu. Derzeit bin ich auch sehr viel in der Natur unterwegs. Wenn man Zeit hat (sich die Zeit nimmt !) und sich auf kleinen schönen Dinge einläßt, dann ist es wahrhaft göttlich. Ich glaube an die Dinge über mir. Nicht alles lässt sich mit Naturwissenschaft erklären.
    Liebe Grüße
    Susan

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  2. Mir geht es genauso, so oft habe ich die Kamera dabei. Irgendwie hält man länger inne und betrachtet noch genauer, sieht vieles aus andereer Perspektive.
    Danke für deine so schönen Fotos.
    Liebe Inselgrüße
    Kerstin

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