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Montag, 15. Juni 2020

Pfaff 260: Die Musterlänge bei Zierstichen

Vorwort: 
Im Sommer 2016 habe ich eine alte Pfaff 260 mit Tretantrieb wieder instandgesetzt – das war die erste Nähmaschine, die ich zerlegt habe. 

Neulich bin ich bei der Suche nach etwas anderem über zwei fertige Blogeinträge gestolpert, die als "Entwurf" in meiner Liste vor sich hinschlummern und die ich wohl nie gepostet habe, weil ich damals eine ganze Serie über meine Reparatur der Maschine geplant hatte, aus der nie etwas wurde. 

Die Veröffentlichung des zweiten hole ich jetzt nach.
Mehr Beiträge zu meiner Pfaff 260 sind hier im Blog unter dem entsprechenden Label zu finden. 

Ende des Vorworts



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Die Pfaff kann ja jede Menge Zierstiche. 

Dabei ist die Maschine so konstruiert, dass man jeden Zierstich in sieben verschiedenen Musterlängen nähen kann. Die Stichdichte (Stichlänge) bleibt unabhängig von der Musterlänge immer so, wie sie mit der Stichlängeneinstellung vom Benutzer festgelegt wurde (bei Zierstichen am besten um 0-0,1mm). 



Mit dem Musterlängeneinstellhebel E auf dem Deckel der Maschine schaltet man die gesamte Mustrautomatik ein ("1-7") oder aus ("0") und regelt die Musterlänge
("1-7").

Der Hebel an meiner Maschine funktioniert nicht reibungslos. 

Die Automatik lässt sich bei meinem Exemplar nur ausschalten, wenn die Nadel aus der Aufwärtsbeweg ca 1cm über der Stichplatte steht, in anderen Positionen hängt bzw. klemmt der Hebel. 
Um den Grund dafür zu finden, wollte ich das Prinzip verstehen.

Der Hebel E mündet unter dem Deckel in einem Stift, dieser steckt in einer Aufnahme der Musterautomatik (rosa Pfeil). Dreht man den Hebel, bewegt sich die Aufnahme (gelbe Pfeile).

 Von unten sieht die Musterautomatik so aus (Aufnahme für Hebel E: rosa Pfeil)
  
Durch das Drehen des Hebels wird ein der Teil der Automatik hin und her geschoben (gelbe Pfeile), der die Musterlänge mit diesem Rad (rosa Pfeil) von der Nähmaschine übernimmt und auf die Musterautomatik überträgt. 

Das Rad läuft in der Nähmaschine auf einem Exzenter, also einem "ovalen Teil, das gleichzeitig konisch und asymmetrisch ist", würde ich als Laie mal sagen

In 0-Stellung "läuft alles rund": Die Automatik arbeitet gar nicht. 
In Stellungen 1-7 "eiert" dieses Rad und gibt damit dem Kurvenblock in der Automatik den Impuls, sich zu bewegen und die Zierstiche auszulösen. 
Je größer der "Durchmesser" dieser "Eierstrecke", desto mehr Zierstiche passen auf eine "Umlaufbahn", desto geringer wird die Musterlänge. Bei "7" werden die Zierstiche am längsten.








Naja, und irgendwo da an der Kante zwischen "rund" und "oval" rutscht das Rad nicht reibungslos auf den Exzenter, was zu dem Klemmen führt. So wie das aussieht, hätte ich das Problem eigentlich beim Einschalten der Automatik erwartet, nicht beim Ausschalten. 
Aber egal, in der speziellen Nadelposition geht es ja gut. Damit kann ich leben.  

Anmerkung: 
Diese meine Ausführungen müssen nicht richtig sein. Sie geben wieder, was ich verstanden zu haben glaube und dienen lediglich als persönliche Gedächtnisstütze. 

Nachwort: 
Hier ist der gleiche Stich bei Stichlänge zwischen 0 und 0,1 in allen sieben Musterlängen genäht: 

Das folgende Nähprobe zeigt den gleichen Stich nochmal in gelb und einen anderen Stich in Rosa, jeweils mit Musterlänge 7,4,1 und Stichlänge knapp über 0. 
Bei der folgenden Probe ist die Musterlänge der beiden linearen Stiche 1, die Stichlänge aber etwas länger, so dass sich nicht so viele Stiche auf engem Raum drängeln. 

Beim Nähen dachte ich, ich tu dem etwas stretchigen Jeansrest was Gutes und lege Stickvlies unter. 
Das ging aber irgendwie gar nicht gut. 
Zweimal stockte bei dem dichten Satinstich der Transport etwas. Ohne Vlies ging es eindeutig besser. An dieser Stelle kam mir die Bedeutung des "Stickfußes" moderner Maschinen in den Sinn. Der hat unter der Sohle eine Lücke, unter der die Stichraupe besser durchpasst. 


1 Kommentar:

  1. Wow! Was für tolle zierstiche! Mit dem multifarbgarn kommt das superinteressant rüber. Eine tolle Maschine! ganz LG aus Dänemark,Ulrike:0

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