Nach drei Wochen herrlichen Vagabunden-Lebens ohne Termine, Verpflichtungen und Computer, dafür randvoll mit Erlebnissen und Eindrücken, melde ich mich hiermit zurück.
Unsere treuen Drahtesel trugen uns von Cuxhafen an der Nordsee bis nach Dresden und noch ein Stück weiter. Nachts schützte uns meist ein Zelt, lediglich am Anfang fanden wir Zuflucht in Jugendherbergen, weil es da gar so viel regnete.
Es gab so viel zu sehen und zu erleben.
Traumhafte Landschaft,
(z.B. die Elbe bei Pillnitz)
wunderschöne Städte und Orte,
(z.B. Stade)
Inspirationen für (Strick-)muster,
(z.B. die Mauer einer alten Kirche)
und auch etliche interessante Museen.
(Vielleicht gibt es da demnächst auch noch das ein oder andere Bild zu sehen, aber ich muss mich erst noch schlau machen, wie es sich mit Urheberrechten etc. verhält.)
Als wir nach Wittenberge kamen, sprang mir als erstes das Veritas-Logo ins Auge.
Hier wurden also die DDR-Nähmachinen produziert und wahrscheinlich auch die robusten Veritas-Strickmaschinen. Ich habe keine in meiner Sammlung, weiß aber, dass viele davon immer noch treu ihren Dienst tun.
Bei unserer "Einmal-quer-durch-die-Schweiz-Tour" vor zwei Jahren kam ich zufällig auch durch Solothurn, wo meine gute alte "Otto-Gilgen-Strickmaschine Euro 2000" hergestellt wurde.
Irgendwie lustig. (Hummelbrummel wandelt auf den Spuren der Strickmaschinenproduktion)
Aber auch traurig, weil es auch ein Stück Kulturverlust ist, dass in unserer hochentwickelten Gesellschaft die Fertigkeiten und die Möglichkeiten, solche Dinge zu produzieren, so völlig verschwinden.
Als einzige mir bekannte "Sehenswürdigkeit" für Spinnerinnen lag die Werkstatt von Tom Walther am Weg. Aber da ich mit meinen Spinnrädern rundum zufrieden bin, ließ ich sie ungesehen links liegen.
Natürlich reiste ein Strickzeug mit.
Normalerweise ist ein Lochmustertuch meine bevorzugte Radltour-Strickerei:
Braucht wenig Platz und viel Zeit.
Aber diesmal fand ein kompletter handgesponnener Jackenwollvorrat Platz in den Taschen,
denn diese Jacke für meinen Liebsten soll unbedingt vor dem Winter fertig werden.
Im ersten Zug auf der Hinreise schlug ich die ersten Maschen an.
Im letzten Zug auf der Rückreise wurde der zweite Ärmel fast fertig.
An der Hüfte fehlt noch ein kleines Stück.
Mein Anleitungszettel zeugt von der weiten Reise...
Und jetzt heißt es: Zurück in den Alltag!
Hallo zusammen,
AntwortenLöschenich habe euro 2000 Strickmaschine bekommen und weiß nicht, wie man den Faden für die erste Reihe legt. Die Anleitung ist sehr schlecht. Und wo ist die klemme, wie sie aussieht, wo man das Ende vom Faden klemmt?
Und wann soll ich den Schieber "Nadelrückzug" einsetzen, wann "A" und wann "E"?
Ich würde mich rieseg über die Erklärungsfots freuen!!
Liebe Grüße Nadin
Hallo Nadin,
AntwortenLöschenDie Fadenklemme ist unwichtig (ich wüsste im Moment auch nicht, was das ist oder wozu man die braucht.)
"A" heißt immer "aus", also bei A am Schieber werden die Nadeln nicht zurückgeholt.
A auf dem Drehknopf heißt: Nichts passiert, wenn du rüberfährst.
Das mit den Fotos ist grundsätzlich möglich, aber in nächster Zeit komme ich nicht dazu, weil ich gerade nicht an der Gilgen arbeite.
Da müsstest Du Dich noch ein wenig gedulden.
LG Hummelbrummel
Herzlichen Dank. Jetzt bin ich ein bißchen vorwäts gekommen und diese Frage geklärt. Aber das Wichtigste weiß ich nicht:
AntwortenLöschen- Wie man bestimmte Nadeln "deaktiviert". Ist es mit dieser Maschine möglich?
Man braucht es, wenn man die Socken nicht rund strickt, sondern mit einer Seitennaht. Ich muß bei ferse eine Hälfte der Nadeln mit Maschen "still legen". Bei vielen Maschinen schiebt man sie weit nach außen. Aber bei mir werden sie trotzdem gestrickt.
Wozu ist DP und P auf Drehscheibe nüzlich?
Im Voraus bedanke ich mich für Ihre Bemühungen.LG Nadin
ich habe noch eine frage, wo man 16-20 oder 28 deckerkamm für socken kaufen kann? Die ich gesehe habe, haben ´5 mm Nadelabstand. Sie passen zu euro 2000 nicht, oder?
AntwortenLöschenDieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenNoch zu Deiner oberen Frage (habe ich gerade erst gesehen).
AntwortenLöschenIch stricke die Ferse am hinteren Bett (HNB). Dann fährt nur der hintere Schlitten, der vordere bleibt auf einer Seite stehen.
Hinterer Schlitten: Schiebehebel "A" -> Nadeln nach oben schieben (ganz raus), dann werden sie nicht mitgestrickt.
(Schiebehebel auf "E" - nimmt alle auf einmal wieder in Arbeit. Am vorderen Schlitten gibt es diese Einstellmöglichkeit nicht.)
Grundsätzlich: "A"- nichts passiert, z.B. löst A am Drehknopf "Leerfahrten" aus.
P: Patent - > Auf jedem der beiden Betten jede 2. Nadel in Arbeitsposition, und zwar auf Lücke.
(alle anderen Nadel bleiben ganz unten. Würde man das mit beiden Schlitten auf N stricken, hätte man 1r/1l Längsrippen.) Beide Schlitten auf P: Patentmuster (in eine Richtung wird der Faden in der Nadel gefangen, in der anderen gestrickt und das ganze von selbst in sinnvollem Wechsel).
Ein Schlitten auf P, einer auf N: Halbpatent.
Bei DP wird auf dem betreffenden Bett immer gefangen und nie gestrickt, bis man DP wieder ausschaltet, das kann man für bestimmte Muster nutzen.
So, jetzt hab ich was Falsches gedrückt und dann war mein Kommentar oben wieder weg, also nochmal:
AntwortenLöschenMeine hat schon 5mm Nadelabstand. Schieb mal 11 Nadeln raus, dann hast Du 10 Abstände. Das sollte 5cm lang sein. Meinen Deckerkamm habe ich seinerzeit irgendwo aufgetrieben, aber ich nutze ihn kaum, weil ich die Sockenbündchen nicht an der Maschine stricke. Das ist mir zu mühsam. Ich fange mit ein paar Runden mit Kontrastgarn an, steige dann einfach auf das richtige Garn um und habe da am Ende offene Maschen, an die ich dann in die andere Richtung das Bündchen von Hand anstricke.
Wenn Du das Bündchen an der Maschine strickst und dann auf Rund umhängst, brauchst Du ein sehr langes Stück Anlauf mit Kontrastgarn, sonst klappt das nicht.
Sehr wichtig für's Gelingen von Socken ist m.E. eine Fersenkralle mit Extra - Gewicht, die bei meiner Euro 2000 nicht im Standardzubehör war.
Viel Erfolg!
Oh, ich bedanke mich ganz herzlich für die ausführliche Antwort! Sie hat mir sehr geholfen. Ich verusche es noch einmail. Und die Tipps für das runde Stricken sind sehr hilfreich.
AntwortenLöschenIch bewundere deine Arbeiten! Du bist jetzt mein Vorbild, ich möchte dieses Nieveau auch erreichen :)))