Das war eine gute Gelegenheit, um auszuprobieren, was ich schon lange einmal ausprobieren wollte: Patchwork aus alten Jeans.
Zunächst hatte ich vor, den Bezug wie einen Spannbezug "auf Form" zu nähen, aber wer weiß, wie lange diese Matratze in dieser Funktion dort stehen wird. So entschied ich mich dann doch für eine multifunktionale Decke.
An den Rändern sind kleine Schlaufen eingearbeitet. Auf der Matratzenrückseite haben wir die Decke dann mit einer Schnur durch die Schlaufen auf die passende Größe verspannt.
Memo Material:
Oberstoff: mehrere Jeans mit Geschichte: Jedes Stück Stoff erzählt seine eigene.
Rückseite: ausgedienter, relativ schwerer Baumwollbettbezugs-Stoff aus dem Yused-Shop.
Keine Zwischenlage
Ein Stück blaues Ripsband für die Schlaufen
Es ist also mal wieder ein Projekt der Sorte: "Upcycling total".
Gewicht: Top aus Jeans: ca. 2070g, Decke gesamt ca. 2700g.
Maße: ca. 250cm x 150cm
Memo Entstehung:
• Allen Familienmitgliedern ihre alten Jeans abknöpfen.
• Jeans in Streifen schneiden. (Rollschneider, Lineal)
Die meisten Streifen habe ich mit 10cm Breite zugeschnitten, aber weil bei manchen Hosenbeinen dann noch so schöner Stoff für 9cm breite Streifen übrig war, habe ich diese einfach in 9cm-Streifen geschnitten.
• Streifen so sortieren, dass in Farbe und Struktur ein hübsches Durcheinander entsteht, dabei die verschiedenen Breiten auseinanderhalten. • Alle Streifen aneinander nähen (natürlich nur die mit der jeweils passenden Breite)
In 10 cm Breite entstand ein Streifen von ca. 41,60m Länge, der 9cm breite Streifen wurde ca. 8,10m lang.
(Damit ich die Stoffe optimal ausnutzen konnte, habe ich Berechnungen in einem Tabellenkalkulationsprogramm angestellt.)
• Die Nahtzugaben auseinander bügeln• Die Streifen in Stücke von je153cm Länge schneiden
• Die Nähte mit einem passenden Zierstich von der rechten Seite her übernähen.
Das sorgt zum einen dafür, dass sie beim späteren Zusammennähen ordentlich liegen bleiben und hat außerdem einen versäubernden Effekt, den der extrem zum Ausfransen neigende Denim auch dringend benötigt.
Ich hatte auf einem Probestück verschiedene Stiche ausprobiert und dann einen auf meiner Nähmaschine so bearbeitet, dass die Nadel nicht in die Naht (also bei auseinandergebügelter Naht ins Nichts), sondern planmäßig knapp daneben in den Stoff sticht.
• die Stoffstreifen auf dem Fußboden auslegen und sorgfältig anordnen, dabei darauf achten, dass keine Nahtkreuzungen direkt aufeinandertreffen. • Die langen Streifen zusammennähen, dabei in kleinen Einheiten vorgehen: Also erst je zwei, diese dann zu einer Vierereinheit usw.
• Die Nahtzugaben auseinanderbügeln
• Die Längsnähte nun auch mit dem Zierstich übernähen.
Das ganze Teil war ziemlich schwer und an manchen Stellen gelang mir die Stoffführung nicht ganz einwandfrei, so dass sich manchmal Stiche stauten oder zogen.
• Zwischendurch ab und zu die Nähmaschine saubermachen. Das war mehrfach nötig.
• Für die Rückseite die Ränder des zufällig in der Breite exakt passenden Bettbezuges abschneiden und zwei Teile so verbinden, dass die Länge auch passt
• Top und Rückseite je an einer Breitseite versäubern
• Aus einem Stückchen Haushaltsband ca 5cm lange Stücke schneiden, zu Schlaufen legen und diese an den Kanten auf rechts so aufnähen, dass sie später nach außen zeigen. (Zur Befestigung an der Matratze.)
• Rundum mit 1cm Nahtzugabe zusammennähen, dabei auf der versäuberten Seite eine Wendeöffnung lassen.
• Ecken abschneiden und die beiden Stoffe auf den anderen drei Seiten miteinander
(Ständig muss ich diese Rechtschreibkorrektur zurück korrigieren!)
• Wenden, bügeln, am Rand in ca. 5mm Entfernung zur Kante absteppen, dabei die Wendeöffnung schließen. Die offene Kante zusätzlich noch von Hand zunähen. Das sieht schöner aus. • an ein paar Punkten (an Stellen, wo auf der Vorderseite Nahtkreuzungen sind) mit kleinen Stichen die beiden Lagen miteinander verbinden, damit es kein Gewurschtel gibt, falls die Decke einmal als Decke Verwendung finden sollte.
Als während der Arbeit an der Decke mal Sohn II im Vorbeigehen äußerte: "Das wird ja voll stylish!", da hörte sich dass in meinen Ohren dann auch voll cool an.
Wir sind beide recht zufrieden mit dem Ergebnis.
Und ich muss sagen: Ausrangierte Jeans sind ein toller Rohstoff!
Auch wenn's manchmal unhandlich wurde: Die Arbeit mit dem Material macht Spaß und es wird möglicherweise nicht mein letztes Projekt daraus bleiben.
(Psst: Aus dem Nahtprobenlappen und ein paar weiteren Schnipseln wurden bereits zwei stylische Jugendzimmer-Lümmel-Kissen und dann sind da ja jetzt auch noch jede Menge Hosentaschen und manches mehr übrig ... )
Verlinkt mit Gustas Upcycling-Linkparty und Creadienstag.
Sieht super aus. Danke für die detaillierte Anleitung.
AntwortenLöschenL. G.
Geniale Idee, eine tolle Decke und prima Blickfang!
AntwortenLöschenSuper cool! Danke fürs Zeigen!
AntwortenLöschenlg
Babsi
Schön, dass du wieder veröffentlichst!
AntwortenLöschenDie Jeansdecke ist der Hammer, danke für diese ausführliche Beschreibung. Ich werde das vermutlich nie nachnähen, da ich keine einzige Jeans habe, nur einen Jeansrock und ein Jeans-Latzkleid.
Und dann tragen viele die Jeans mit ausgefransten Rissen, da ist vermutlich nur die Hälfte brauchbar.
Die Decke ist super schön geworden! Ich habe vor 4(?) Jahren eine Patchworkdecke aus Jeans für meinen Neffen genäht, das war wirklich eine schwere Angelegenheit. Die verschiedenen Jeansfarbtöne ergeben echt einen tollen Look und ich kann mir das richtig gut in einem Jugendzimmer vorstellen. Zeigst du die Ecke im Jugendzimmer mal komplett? Das würde mich sehr interessieren. Ich hab einige alte Jeans zu Strampelhosen vernäht und hatte dadurch viele Hosentaschen übrig. Daraus ist dann ein großer Adventskalender zum Aufhängen an der Wand entstanden. Das hatte ich auch im www entdeckt und hat mir gleich gefallen.
AntwortenLöschenIst ja schon eine Weile her doch die Decke sieht toll aus LG Birgit
AntwortenLöschen