unbezahlte Werbung

Werbehinweis: Mein Blog dient vor allem mir selbst als Gedächtnisstütze. Daher werden Firmen und Marken genannt, deren Materialien bzw. Designs ich verwende. Teilweise ist die Nennung auch zur Kennzeichnung von Urheberrechten notwendig. Außerdem werbe ich hier für meine Bücher. Ich werde nicht für Werbung bezahlt.

Montag, 17. Oktober 2016

Milchschaf II oder: Stroh zu Gold spinnen?

Ausgangsmaterial: maschinell kardierte Vliese in braun und weiß
Bliss 1 : 18 langer Auszug
ca 93g/ 165m, Spinnauftrag Kapitel 2 (Kapitel 1)


Was man den beiden Vliesen lassen muss: Sie sind super kardiert!
Es wäre sicher ein Traum, diese Fasern zu spinnen, wenn sie bei oder nach der Schur sachkundig sortiert worden wären.  So aber sind kleinkardierte Einstreu und kürzeste Fasern aus Nachschnitt mehr oder weniger gleichmäßig im ganzen Vlies verteilt. 
Ich bin ein bisschen stolz darauf, mittlerweile so gut spinnen zu können, dass ich das spielend bewältige (Die Lauflängen der beiden Stränge sind völlig identisch!), aber am Ende kommt halt kein kuschelweiches, gleichmäßiges, glänzendes Standardgarn raus, sondern Garn, das in Haptik und Struktur eher rustikal ist und um kleine Strohfizzelchen und größere "Kurzfaseransammlungen" herum etwas noppig und aufgeplustert wirkt. 
Das Garn für sich ist schön und hat Charakter – keine Frage. 
Aber eigentlich wollte der Schafhalter ein homogenes graues Garn haben – was bei einem weißen und einem dunkebraunen Vlies als Ausgangsmaterial aber nur durch zusätzliches aufwändiges Mischen erreicht werden könnte – und nun möchte er diese beiden fluffigen "Test-"Stränge für Socken verwenden.
Ich selbst bin ja mittlerweile überzeugte Handspinnsockenträgerin, aber es ist nicht Jedermannssache, Wollsocken so zu waschen, wie sie es brauchen. Außerdem stricke und trage ich meine Luxussocken bewusst so, dass sie weniger lochanfällig sind, aber das ist fast schon eine Wissenschaft für sich. Jedenfalls befürchte ich, dass Socken aus diesem Garn bei einem strick- und wollunerfahrenen Träger keine nachhaltige Freude hervorrufen werden. 
So habe ich 
diese beiden Stränge mit zwiespältigen Gefühlen gesponnen (einerseits hat es schon Spaß gemacht, aber andereseits dachte ich beim Spinnen ständig daran, dass der Auftraggeber sich eigentlich etwas anderes vorgestellt hat) und 
die "restlichen" ca. 1,5kg Vlies jetzt mit ebenso zwiespältigen Gefühlen zurückgegeben. 

Mal sehen, ob und wie sich diese Geschichte noch weiterentwickelt. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen