Für mich immer irgendwie eine spannungsreiche Zeit.
Latent steht die Erwartung besonderer Beschaulichkeit im Raum.
Gleichzeitig der näher rückende Weihnachtstermin mit seinen
Drücken und Verpflichtungen.
Manches wird mir aufgedrückt, das ich weder will noch
verstehe und ich kann mich dem doch nicht entziehen.
Advent. Zeit des Wartens.
Worauf?
Auf einen glitzernden Christbaum und große Kinderaugen?
Pipapo und Ringelpietz?
Darauf, dass die Weihachtsfeierei endlich hinter einem liegt
und die Tage wieder länger werden?
Draußen in der Welt:
Terror, Krieg, Flucht und Vertreibung.
Und hier?
"Meine" Flüchtlinge, die jetzt auf Deutsch lesen und schreiben können und ebenso traurig sind wie ich, dass ich sie im nächsten Jahr nicht mehr unterrichten kann.
Die angespannte Atmosphäre in den letzten Tagen an meinem Arbeitsplatz.
Die Aussicht, mir einen neuen Job suchen zu müssen.
Mein Vater, der am Wochenende nur ganz knapp davon kam und jetzt im Krankenhaus liegt
– mein Begreifen kommt erst langsam, was werden soll ist ungewiss...
Sonst noch was? - So einiges mehr.
Advent: Zeit des Wartens und der Erwartung.
Aber auch:
Zeit der Gewissheit, heute, 2000 Jahre später,
wo wir das Ende dieser Geschichte schon kennen.
Manchmal fällt ein Lichtstrahl ein und zeigt mir ein Stück dessen,
was Gottes Antwort auf unser Warten, unsere Sehnsucht ist.
Gewissheit, dass mein Wert und mein Leben letztlich nicht
von den Erwartungen anderer abhängen,
auch nicht von den geltenden Maßstäben
von Leistung und Prestige.
Daraus wächst Geborgenheit, Gelassenheit,
zeitweise tiefe innere Ruhe, die mir selbst wie ein Wunder vorkommt.
Und die Kraft, weiterzugehen, jeden Tag den Schritt, der dran ist.
Danke, Gott, für dieses Geschenk .
•••
Die Fenstersterne aus Transparentpapier
sind bisher der einzige Adventsschmuck im Haus.
Und sie sind auch schon "gut abgehangen", teilweise verblasst.
Einige wurden im Laufe der Jahre immer schöner, finde ich.
Der gelbe hier oben entstand aus einer Panne - ich hatte falsch gefaltet und musste dann solange dran rumfalten, bis noch was draus wurde. Es ist mein Lieblingsstern.
Darum hängt er auch in der Küche, wo ich ihn am meisten sehen kann.
Und den hier bekam ich vor Jahren von einer Tante.
Er erzählt mir viele Geschichten vom Leben.
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Mein Blog hat bei all den derzeitigen Baustellen
gerade nicht die höchste Priorität, darum bitte ich um Verständnis,
wenn's hier zur Zeit etwas ruhiger zugeht.
Eine kleine - aber nicht wirklich wichtige - Baustelle ist übrigens auch mein Kalenderprojekt, denn es wäre schön, wenn noch einige davon bis zum neuen Jahr ein neues Zuhause fänden.
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