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Samstag, 13. März 2021

Materialisierte Frühlingsgrüße




Nehmen, was man hat und tun, was man kann. 

Das ist manchmal eine gute gute Idee. Vielleicht sogar meistens. 

Ganz sicher dann, wenn es einem nicht so gut geht und vor allem Geduld gefragt ist, weil man selbst nichts dazutun kann, um die Situation zu verbessern. 

In diesem Fall nahm ich Reste einer abgelegten Jeans, ein paar Stoffschnipsel, Reißverschlüsse und Garn und verwandelte sie mit Hilfe der Stickmaschine in Frühlingsgrüße für liebe Menschen.
Es hat mir jedenfalls Spaß gemacht, mit den Stoffen und Farben zu spielen und ich hoffe, sie machen auch den Empfängern diesen seltsamen Frühling ein bisschen bunter. 

Memo1:
Die Taschenkonstruktionen stammen sämtlich aus dem "Lined-Purse-Set" von Kreative Kiwi. 
Ich habe inzwischen verschiedene Taschen-Dateien, aber diese flutschen irgendwie am allerbesten. 


Memo 2: 
Blumen mit Schnörkel (Designcopyright): All sorts of Embroidery 
Schrift (Designcopyright): Desings by Juju



Memo 3: 
Applikationsmotiv (Designcopyright): Birdhouse Cottage Crafts
Schrift (Copyright): Jolsonsdesigns



Memo 4: 
Blumen (Designcopyright): Hatched in Africa
Schrift (Copyright): Jolsonsdesigns



Memo 5: 
Applikations-Blume (Designcopyright): Erinas Designs
Schrift (Copyright): Jolsonsdesigns


Das letzte Beutelchen mit dem Jesus-Zitat aus Joh. 16,33 ist für mich und steht derzeit so in der Küche, dass ich die ermutigenden Worte oft sehe. Es enthält Werkzeug, das ich gerne griffbereit habe. 

Memo 6: 
Kreuz (Designcopyright): Embroidery Library
Schrift (Copyright): Desings by Juju


Mittwoch, 3. März 2021

Von Wörtern, Blutorangensirup und Rumkugeln


Es gibt Wörter, die drängeln sich von Zeit zu Zeit in mein Bewusstsein. 

Blutorangensirup ist so ein Wort. 

Beschließt beispielsweise eine Kugel Schokoladeneis das Sonntagsmahl, dann tritt dieses aufdringliche Wort auf die Gedankenbühne, bekommt in unserem seit Monaten völlig blutorangensirupfreien Haushalt jedoch nicht die Rolle, die es gerne hätte.

Gestern nun war Blutorangensiruptag:
Ganz ohne Schokoladeneis drang das Wort in mein Bewusstsein, als ich im Supermarkt vor den Blutorangen stand. Zeit hatte ich auch – oder nahm sie mir. 

Da kam der Moment, in dem ich mich erinnerte, wozu ich unter anderem meinen Blog führe: 
Um nachzulesen, wie ich was gemacht habe. 

Der Vorrat aus den 3 kg meditativ Stück für Stück von Hand ausgepressten Orangen sollte nun eine Weile ausreichen, um einem wohlklingenden Wort süßen Genuss folgen zu lassen. 

Vor einer Weile drängte sich ein anderes Wort auf: Rumkugeln. 
Das stand in keinerlei Zusammenhang zu Schokoladeneis, sondern ergab sich aus Sohn IIs besonderer Vorliebe für diese Näscherei und der Tatsache, dass sie vor Weihnachten in dem von ihm bevorzugten Supermarkt ganz schnell ausverkauft war, so dass er auf das Angebot eines anderen Ladens ausweichen musste. Dabei stellten sich erhebliche Geschmacksunterschiede heraus, die im Familienkreis eifrig diskutiert wurden, wobei keiner von uns abschließend zu beurteilen vermochte, welches Produkt denn nun besser schmecke. Es folgte jene karge Zeit nach Weihnachten, in der es keine Rumkugeln mehr gab und noch keine Rumovale im Ostersortiment verfügbar waren. 

Die Rumkugeln gingen. Das Wort blieb. 

Da kam der Moment, in dem ich mich erinnerte, dass Rumkugeln auch in Sheepys Blog vorkommen. Das gab den Anstoß für einen lustigen Abend im Januar, in dem Mann und ich gemeinsam in der Küche Schokolade, Rum und Mandeln verrührten und verkugelten. Das Ergebnis waren die fast besten Rumkugeln von allen. 

Dank an dieser Stelle an Sheepy für ihren wunderbaren Blog, nicht nur Rumkugeln betreffend! 

Verbesserungspotetial ergab sich bei den umhüllenden Schokostreuseln.
Jene, die wir zur Verfügung hatten, harmonierten nicht perfekt mit dem feinen Inhalt. 
Daher wälzte ich eine infolge des inzwischen rumkugelfrei gewordenen Haushalts notwendige Neuauflage in geschälten und gemahlenen Mandeln.
Genuss pur, der bei der richtigen Dosierung der Kügelchen hoffentlich noch für eine kleine Weile reicht.
Und wenn nicht, dann machen wir einfach neue, denn im Gegensatz zu Blutorangen ist Schokolade ganzjährig verfügbar, so dass das Wort Rumkugel jederzeit materialisiert werden kann. 



Dienstag, 2. März 2021

Ein Beutel für Spielsteine oder

... ein sehr nützliches und notwendiges Projekt. 
Quick und hirnlos easy. 
Trotzdem geglückt. 

Abends spielen wir gerne mal ein Brettspiel.
Zum Beispiel "Rummikub".
Hier sieht die Spielanleitung vor, dass 110  kleine rutschige Plastikplättchen mit der bedruckten Seite nach unten fein säuberlich zu vier gleich hohen (und sehr instabilen) Stapeln aufgebaut werden sollen. 

Da es bei dem Spiel aber nicht um Motorik, sondern um das Finden von Wörtern geht, verteilen wir sie einfach so auf dem Tisch. Es ist lästig genug, die meisten davon erst umdrehen zu müssen. 

Jedes Mal denke ich mir: Da muss ein Beutel her!  

Und nachdem mir neulich wieder so ein zweckfreies Stück Stoff in die Hände fiel, lag der Gedanke nah:
Den räume ich gar nicht weg oder auf, der wird gleich verbeutelt:
Eine prima Gelegenheit, Stickmuster aus meiner inzwischen recht umfangreichen Sammlung zu nutzen. 

Also stickte die Maschine zwei Blümchen auf den Stoff. 
Eigentlich wollte ich den Beutel ganz einfach nähen:
seitlich und unten zu, oben zum Tunnel umschlagen, Kordel rein – und fertig.
Dann stellte ich jedoch fest, dass ich die wunderschönen Motive so ungeschickt angeordnet hatte, dass bei dieser schlichten Konstruktion beide Blumen deutlich neben der Mitte zu liegen kommen würden, wenn der Beutel so groß sein soll, dass eine erwachsene Hand bequem reinpasst. 

Also nähte ich den Stoff kurzerhand auf einen Kreis. Da fällt die ungeschickte Platzierung nicht so auf. Und wenn man erst den Stoff auf den runden Boden näht und dann die Seitennaht schließt, muss man bei dieser Konstruktion nicht mal besonders denken oder rechnen.  

Ein Kunstwerk ist es nicht geworden, aber mir gefällt's und seinen Zweck erfüllt es auch bestens. 

Memo: Stickdateien (Designcopyright): ACE-Points


Danke für Eure Kommentare zu meinen letzten Posts. 
Es scheint ein weites Feld mit vielen Facetten zu sein und ich denke, es gibt hier tatsächlich keine allgemein gültigen Antworten und Lösungen für jedermann.

Was den Umgang mit alten Sachen betrifft, muss und darf jedeR seine eigenen Wege finden und gehen. Ich denke, es gibt zwei Freiheiten: Die Freiheit, zu entsorgen, was mich belastet und die Freiheit zu behalten, was ich brauche oder brauchen kann und will, oder was mir Freude macht. Die Entscheidung, was was ist, scheint mir eine sehr persönliche zu sein, weshalb ich hier von "mir" schreibe. Auch das ist keine allgemein gültige Aussage. Und meine persönlichen Einschätzungen wechseln da von Zeit zu Zeit. 

Das andere Thema ist der Umgang mit neuen Sachen bzw. das Spannungsfeld zwischen Ressourcenverschwendung, der Qualität von Dingen und der Wertigkeit der Arbeit, die zur Herstellung dieser Dinge nötig ist.
Aus meiner Sicht liegt hier auf unserem Globus sehr viel im Argen und ich sehe da schon einen Zusammenhang zwischen der menschenverachtenden Ausbeutung in anderen Ländern (mit Konsequenzen wie Armut, Hunger und Flucht) und einer latenten Sinnkrise einheimischer Produktivität und Kreativität bei gleichzeitiger andauernder Überforderung der Belastbarkeit vieler Ökosysteme weltweit. Unterm Strich ergibt sich eine Lose-lose-Situation.
Hiervor beide Augen fest zu verschließen scheint mir verantwortungslos und dumm zu sein. Das Lebensglück davon abhängig zu machen, wie gut es gelingt, Konsumverhalten global sozialverträglich und/oder ökologisch perfekt zu gestalten, nimmt aber mitunter fanatische Züge an und macht weder das Ich noch die Welt besser, da extreme Lösungsansätze sowohl für den einzelnen als auch für eine breite Masse unter den meisten gegebenen Bedingungen nicht konsequent umsetzbar sind.  
Gangbare Wege liegen und lägen sicher oft zwischen diesen beiden Polen und hierfür wäre und ist jedenfalls viel Kreativität nötig.
Auch das ist ein sehr weites Feld, in dem sich keine schnellen Antworten finden lassen. ... 

Wie auch immer. Die Sonne scheint ins Wohnzimmer und beleuchtet mein aktuelles Groß-Projekt, das mit Ausnahme des Garns und der Farbe ausschließlich aus alten (aber noch guten) Textilien besteht. Und ich fange jetzt nicht an, mir Gedanken über die Umweltverträglichkeit der Textilfarben zu machen, sondern freue mich einfach daran und darüber, dass es trotz etlicher Pannen im Entstehungsprozess ganz schön zu werden verspricht, und dass ich in diesem Fall wieder einmal aus dem Vollen schöpfen konnte, dabei gleichzeitig Ressourcen geschont, Geld gespart und Müll vermieden habe, ohne den Anspruch erheben zu müssen, damit die Welt zu retten.