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Dienstag, 2. März 2021

Ein Beutel für Spielsteine oder

... ein sehr nützliches und notwendiges Projekt. 
Quick und hirnlos easy. 
Trotzdem geglückt. 

Abends spielen wir gerne mal ein Brettspiel.
Zum Beispiel "Rummikub".
Hier sieht die Spielanleitung vor, dass 110  kleine rutschige Plastikplättchen mit der bedruckten Seite nach unten fein säuberlich zu vier gleich hohen (und sehr instabilen) Stapeln aufgebaut werden sollen. 

Da es bei dem Spiel aber nicht um Motorik, sondern um das Finden von Wörtern geht, verteilen wir sie einfach so auf dem Tisch. Es ist lästig genug, die meisten davon erst umdrehen zu müssen. 

Jedes Mal denke ich mir: Da muss ein Beutel her!  

Und nachdem mir neulich wieder so ein zweckfreies Stück Stoff in die Hände fiel, lag der Gedanke nah:
Den räume ich gar nicht weg oder auf, der wird gleich verbeutelt:
Eine prima Gelegenheit, Stickmuster aus meiner inzwischen recht umfangreichen Sammlung zu nutzen. 

Also stickte die Maschine zwei Blümchen auf den Stoff. 
Eigentlich wollte ich den Beutel ganz einfach nähen:
seitlich und unten zu, oben zum Tunnel umschlagen, Kordel rein – und fertig.
Dann stellte ich jedoch fest, dass ich die wunderschönen Motive so ungeschickt angeordnet hatte, dass bei dieser schlichten Konstruktion beide Blumen deutlich neben der Mitte zu liegen kommen würden, wenn der Beutel so groß sein soll, dass eine erwachsene Hand bequem reinpasst. 

Also nähte ich den Stoff kurzerhand auf einen Kreis. Da fällt die ungeschickte Platzierung nicht so auf. Und wenn man erst den Stoff auf den runden Boden näht und dann die Seitennaht schließt, muss man bei dieser Konstruktion nicht mal besonders denken oder rechnen.  

Ein Kunstwerk ist es nicht geworden, aber mir gefällt's und seinen Zweck erfüllt es auch bestens. 

Memo: Stickdateien (Designcopyright): ACE-Points


Danke für Eure Kommentare zu meinen letzten Posts. 
Es scheint ein weites Feld mit vielen Facetten zu sein und ich denke, es gibt hier tatsächlich keine allgemein gültigen Antworten und Lösungen für jedermann.

Was den Umgang mit alten Sachen betrifft, muss und darf jedeR seine eigenen Wege finden und gehen. Ich denke, es gibt zwei Freiheiten: Die Freiheit, zu entsorgen, was mich belastet und die Freiheit zu behalten, was ich brauche oder brauchen kann und will, oder was mir Freude macht. Die Entscheidung, was was ist, scheint mir eine sehr persönliche zu sein, weshalb ich hier von "mir" schreibe. Auch das ist keine allgemein gültige Aussage. Und meine persönlichen Einschätzungen wechseln da von Zeit zu Zeit. 

Das andere Thema ist der Umgang mit neuen Sachen bzw. das Spannungsfeld zwischen Ressourcenverschwendung, der Qualität von Dingen und der Wertigkeit der Arbeit, die zur Herstellung dieser Dinge nötig ist.
Aus meiner Sicht liegt hier auf unserem Globus sehr viel im Argen und ich sehe da schon einen Zusammenhang zwischen der menschenverachtenden Ausbeutung in anderen Ländern (mit Konsequenzen wie Armut, Hunger und Flucht) und einer latenten Sinnkrise einheimischer Produktivität und Kreativität bei gleichzeitiger andauernder Überforderung der Belastbarkeit vieler Ökosysteme weltweit. Unterm Strich ergibt sich eine Lose-lose-Situation.
Hiervor beide Augen fest zu verschließen scheint mir verantwortungslos und dumm zu sein. Das Lebensglück davon abhängig zu machen, wie gut es gelingt, Konsumverhalten global sozialverträglich und/oder ökologisch perfekt zu gestalten, nimmt aber mitunter fanatische Züge an und macht weder das Ich noch die Welt besser, da extreme Lösungsansätze sowohl für den einzelnen als auch für eine breite Masse unter den meisten gegebenen Bedingungen nicht konsequent umsetzbar sind.  
Gangbare Wege liegen und lägen sicher oft zwischen diesen beiden Polen und hierfür wäre und ist jedenfalls viel Kreativität nötig.
Auch das ist ein sehr weites Feld, in dem sich keine schnellen Antworten finden lassen. ... 

Wie auch immer. Die Sonne scheint ins Wohnzimmer und beleuchtet mein aktuelles Groß-Projekt, das mit Ausnahme des Garns und der Farbe ausschließlich aus alten (aber noch guten) Textilien besteht. Und ich fange jetzt nicht an, mir Gedanken über die Umweltverträglichkeit der Textilfarben zu machen, sondern freue mich einfach daran und darüber, dass es trotz etlicher Pannen im Entstehungsprozess ganz schön zu werden verspricht, und dass ich in diesem Fall wieder einmal aus dem Vollen schöpfen konnte, dabei gleichzeitig Ressourcen geschont, Geld gespart und Müll vermieden habe, ohne den Anspruch erheben zu müssen, damit die Welt zu retten. 


2 Kommentare:

  1. huhu,
    der beutel ist aber ganz toll geworden, ich finde auch die stickerei wunderschön :0) und der boden passend in gelb...er macht viel her mit der hübschen ziernaht und der passenden gelben kordel. eine tolle aufbewahrung! ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

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  2. hübsches beutelchen!
    und sehr kluge gedanken zum thema dinge und konsum!
    als jemand, der nur das allernötigste konsumiert, recycled und ressourcen spart, OHNE auch nur im geringsten "fanatisch" oder missionarisch zu sein, sondern es einfach lebt...... habe ich schon oft die erfahrung gemacht, dass "die konsumenten" einen mit unfassbarer vehemenz angreifen, sollte man auch nur andeuten, dass es vll. auch anders geht.......
    schlechtes gewissen?
    xxxx

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