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Mittwoch, 22. Oktober 2025

Stricken und Sticken mit Apparaten, Teil 2 (Buchvorstellung)

Der Vollständigkeit halber verliere ich hier noch einige Worte zum zweiten Teil des kürzlich vorgestellten Buchs Stricken und Sticken mit Apparaten (1957) von Maria Neppert Boehland. 

"Zweiter Teil: Das Sticken" 

Wie im ersten Teil beginnt das Buch mit der Geschichte und Bedeutung der (Hand-) Stickerei. 

Dabei fällt auf, dass Aspekte der industriellen Maschinenstickerei völlig außen vor gelassen werden. Das fällt vor allem deshalb auf, weil im ersten Teil des Buchs die industrielle Fertigung von Strickwaren im Vorfeld der Entwicklung von Handstrickapparaten für den Hausgebrauch explizit gewürdigt wird. 

Im zweiten Teil wird als größte technische Errungenschaft vor dem Einsatz einer Nähmaschine für Stickereien die Erfindung eines rechteckigen Stickrahmens auf Ständer gerühmt, auf dem man den von Hand zu bestickenden Stoff jeweils so weiter rollen kann, dass immer nur der nötige Stoffausschnitt für die Bearbeitung frei liegt. "Diese noch heute [1957] in den Stickereizentren Oberfrankens benutzten Stickrahmen werden dort nach wie vor "Nährahmen" genannt." (S.178) Suggeriert wird im Kontext, dass die auf diese Weise hergestellten Stickwaren zur Vervollständigung der eigenen Aussteuer dienten. 

Offenbar war der Autorin nicht bekannt, dass seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert bereits riesige Stickmaschinen die Hallen von Textilfabriken füllten (auch in Oberfranken) und bestickte Textilien zu diesem Zeitpunk bereits Massenware waren. Ebenso scheint ihr die Existenz von Adler-Stickmaschinen oder Kurbelstickmaschinen verborgen geblieben zu sein, wie sie um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert bereits etabliert und weit verbreitet waren, häufig im Kontext von Heimarbeit (wo übrigens auch schon lang vor der Erfindung der im ersten Teil beschriebenen Handstrickapparate an "kleinen" Rundstrickmaschinen und kleineren Flachstrickern zum Broterwerb gestrickt wurde.) 

Aber ich wollte eigentlich keinen wissenschaftlichen Text darüber verfassen, sondern das Buch vorstellen: 

Es befasst sich mit

- Freihandsticken mit einer Nähmaschine, die nur Geradstich kann

- der Verzierung von Textilien durch die Nutzung des Zickzackstichs, mit oder ohne Transporteur

- die Verwendung von Zierstichen bei Haushaltsnähmaschinen mit Zierstichautomatik, die damals relativ neu auf den Markt kamen

Zu diesen drei Themenfeldern findet der interessierte Leser Informationen zu verschiedenen Verzierungsmöglichkeiten und den nötigen Zutaten, zum Einsatz einiger Nähfüße sowie zu manchen nötigen oder möglichen Hilfsgeräten, z.B. das Hilfsgerät für Lochstickerei, den Kreisstickapparat für runde Verzierungen oder den Storchschnabel zur Übertragung von Mustern von Papier auf die Maschine. 

In der Titelei wird der Pfaff AG Nähmaschinenfabrik Kaiserslautern für die Bereitstellung von Bildern gedankt. In einer Abbildung meine ich, den Bedienknopf einer Pfaff 230 zu erkennen (die ich nicht persönlich kenne), und es würde mich nicht wundern, wenn sich die meisten wesentlichen Sachverhalte in deren Bedienungsanleitung wiederfinden würden.

Auch in diesem Teil finde ich das Buch ganz nett. Es könnte für Liebhaber von alten Nähmaschinen interessant sein, aber man merkt es schon: Ich schlage nicht gerade vor Begeisterung Wellen. 

Hier noch das Inhaltsverzeichnis und ein paar Einblicke: 






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