"Erster Teil: Das Stricken"
Wer mich kennt, weiß, dass ich einige mehr oder weniger museale Strickmaschinen mein Eigen nenne. Eine davon nutze ich regelmäßig zum Sockenstricken, andere gelegentlich für andere Projekte, manche auch nur zum "Spielen" – weil mich präzise und nachvollziehbare Machanik fasziniert und ich mich freue, wenn ich verstehe, wie die Dinge funktionieren (falls sie funktionieren).
Ich erkenne beim Inhalt zwei Schwerpunkte, die jedoch seitens der Autorin nicht klar auseinandergehalten werden.
Gemeint sind "Handstrickapparate", die im Hobbybereich landläufig "Strickmaschine" genannt werden.
Verschiedene Funktionsprinzipien und Typen von Strickmaschinen werden vorgestellt (Stand 1957) und allgemeine Hinweise zu Strickmaterialien gegeben.
In der Titelei wird explizit der "Karl Steinhof Knittax Apparatefabrik Berlin/Braunschweig" für die "Mitwirkung bei der Bildausstattung" gedankt.
Das erklärt, warum sich der praktische Teil zum Großteil auf Apparate dieser Firma bezieht. Zu jener Zeit war der Knittax M2 (mit Patentgerät) auf dem Markt, also jener kompakte und tragbare Apparat, der ohne Gewichte, aber mit Platinen (= "Niederhaltehaken") arbeitet, auch etwas dickere Wolle verarbeiten kann und bei dem der Faden von Hand in die offenen Nadeln gelegt wird.
Es gab auch andere Maschinen, die sehr ähnlich funktionieren, z.B. die "Strickfee 2" in der DDR, oder die "Regina Princess" (Einbett). Auf diese Maschinen sind die Anleitungen vermutlich ebenfalls sehr gut anwendbar, wenn man austüftelt, welche Hebel und Knöpfe dort jeweils dasselbe bewirken. Mit etwas mehr eigener Transferleistung ist einiges davon auch auf andere Strickmaschinentypen übertragbar, manches jedoch auch nicht.
1. In den nächsten Kapiteln geht es konkret um das Stricken von Kleidungsstücken. Das ist wiederum auf alle Handstrickapparate anwendbar und somit meiner "Kategorie 1" zuzuordnen
Sodann folgen Modelle, die nachgestrickt werden können. Diese würde man heute sicher "Vintage" nennen, wobei ja manches wiederkommt und anderes durchaus zeitlos ist.
Zu guter Letzt geht es um die Fertigstellung und Pflege der Strickwaren.
Übrigens empfiehlt es sich stets, den eigenen Verstand zu benutzen und nicht alles zu tun, was man vor 70 Jahren toll fand. Ich würde z.B. dringend davon abraten, Wollpullover zur Reinigung in ein Benzinbad zu legen, auch wenn es heutzutage Gummihandschuhe gibt und man das nicht mehr mit bloßen Händen tun müsste, wobei darauf zu achten wäre, dass die Umgebungstemperatur nicht unter 5 °C läge, und man das Benzin anschließend keinesfalls in den Rasen schütten dürfe, weil weil dieser dann Schaden nähme ...
Zudem ist gerade für den Knittax M2 die Anleitung selbst so gut, dass man dieses Buch eigentlich nicht zwingend als Ergänzung braucht. Die Originalanleitung ist übrigens im Netz hier abrufbar.
Aber die Lektüre erweitert auf jeden Fall den Horizont, wenn man sich für die Materie interessiert. 😀
Hier noch ein paar kleine Einblicke:
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