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Samstag, 10. März 2018

Ein neues Nachthemd aus einem alten Stoff...

 ... oder die Grenzen des Upcycling. 

1. Das Projekt: 

"Ich habe da einen ausgedienten Bettbezug mit einer langen Geschichte.... vor 30 Jahren .... 
Könntest Du mir ein Nachthemd daraus nähen?" sagte meine Freundin C. 

Der Reißverschluss war völlig hinüber, doch das Stoffstück war groß genug, weich und offensichtlich viel gewaschen. Der leichte Baumwolljersey wirkte jedoch weder fadenscheinig noch durchgescheuert und machte einen brauchbaren Eindruck. 

So hielt ich es für eine gute Idee, das geliebte Stück als Rohstoff für ein Nachthemd zu verwenden und so einer weiteren Nutzung zuzuführen. 

2. Die Umsetzung:

Die Freundin wohnt weit weg. Ich forderte diverse Maße an, wälzte meine nicht allzu umfangreiche Sammlung an Nähzeitschriften und entschied mich für ein Jerseykleid mit Brustabnähern ("Anna" aus "Milliblu's 2017", Gr. L ), das ich auf die gewünschte Länge verlängerte. 

Dann ging's ans Nähen: 
Die Nähte mit der Overlock: Polyester-Overlockgarn (aus 2017) und wie gewohnt mit Jerseynadeln. 
Die Säume an der Nähmaschine und mit der Stretch-Nadel, die noch vom letzten Shirt drin steckte. 

Hier trat das erste Problem auf: Ich hatte einen Wabenstich gewählt und wollte ihn mit einer Kontrastfarbe nähen, um dem Nachthemd ein wenig Pepp zu verleihen. 
Das sah soweit auch ganz gut aus. Aber dann riss ständig das Garn, natürlich vorzugsweise vorne am Halsausschnitt, wo man es besonders gut sehen kann. 
Es war ein nicht ganz neuer (aber auch nicht steinalter) Troja-Polyesterfaden, offenbar miserable Qualität. 
Für die untere Kante nahm ich dann ein anderes, farblich unauffälliges Garn und hatte damit keine Schwierigkeiten mehr. 
3. Das Problem: 

Und dann entdeckte ich das zweite Problem, das wahrscheinlich zu einer sehr kurzen Lebensdauer des Nachthemds führen wird: 

Die Nähte brechen.
Offenbar waren selbst die Jerseynadeln zu aggressiv für den alten Stoff. 
Oder ist das Polyestergarn schuld? 
Oder haben die Fasern des alten Bettbezuges durch die vielen Wäschen einfach so viel an Elastizität verloren, dass sie dem Nähvorgang nicht mehr standhalten? 
Hätte ich eine Mikrotex-Nadel besorgen sollen? 

Sollte ich alle Nähte nochmal wie bei einer falschen Kappnaht seitlich absteppen, um Zug aus den Nahtstellen zu nehmen? 
Ich entschied mich dagegen, denn ich fürchte, an dieser Stelle hat das Upcycling seine Grenze erreicht und jede weitere Mühe hat auf Dauer nur mäßigen Erfolg: 

Fasern und Textilien altern nun mal. 
Und irgendwann ist es einfach vorbei damit. 
Dann taugen sie noch als Lumpen, zum Beispiel, um die Nähmaschine zu polieren.  

Ich fürchte, bei diesem Bettbezug ist dieses Stadium nun einfach erreicht. 

Wie auch immer. 
Das Nachthemd steckt jetzt in der Post und ich bin neugierig, wie es der Empfängerin passt. 
Wenn sich der Schnitt bewährt, dann gibt es demnächst mal ein neues Nachthemd. 
Aus einem neuen Stoff. Für die nächsten 30 Jahre... 

Für ein ressourcenschonendes Probestück taugte der alte Lappen jedoch allemal, auch wenn es eigentlich nicht so gedacht war. 





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1 Kommentar:

  1. oh da hattest du aber einige schwierigkeiten. den alten bezug für ein nachthemd zu nehmen finde ich genial. allerdings ist dann das material auch ein bisschen müde. hmmm das mit den nähten... ärgerlich. aber ich wüsste jetzt auch nicht was du hättest anders machen können. Auf jeden fall ein tolles projekt!
    danke fürs teilen <3
    liebe grüße
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