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Samstag, 9. März 2019

Waffelpikee

 Heute gibt es mal wieder was von der Stickmaid

Irgendwo in den Tiefen des Netzes – leider habe ich die Quelle in denselben Tiefen gleich wieder verloren – stieß ich auf Maschinenstickereien auf Waffelpikee. Das sah toll aus.
Dort wurde auch die Frage erörtert, ob man den Stoff vorwaschen muss oder nicht. Man kam in einer Versuchsreihe zu dem Ergebnis, dass es nahezu egal sei. 

Ein paar Tage später stolperte ich über den Räumungsverkauf eines Stoffladens in der benachbarten Kreisstadt. Viel gab es dort nicht mehr, aber ein Stück Waffelpikee sprang mir direkt ins Auge – und musste gleich mit. 

Passend zum Anlass meines Kreisstadt-Besuches stellte ich ein paar Buchstaben zu einem Text zusammen. 

Memo: 
Stoff vor dem Sticken nicht vorgewaschen
unten: wasserlösliches Stickvlies, weißer Maschinenstick-Unterfaden
oben: wasserlösliche Stickfolie, Rayon-Garn
Buchstaben von Jolson
aufgrund des erwarteten Einsprungs die fertige Stickdatei vor dem Sticken auf 108% skaliert/vergrößert
Ränder vor dem Waschen gesäumt

fertige Größe 
vor der Wäsche: 38,5cm  x 57cm
nach der Wäsche: 31cm x 46,5 cm

Der Stoff ist also gründlich eingelaufen. 
Ich denke, es war auf jeden Fall sinnvoll, vor dem Waschen zu säumen, denn ohne die starke Appretur wäre das wohl noch lästiger geworden. 

Insgesamt ist das Geschirrtuch nach der Wäsche viel dünner und labbriger, als ich das erwartet habe. Es muss da grundsätzlich irgendwo noch ein dickeres Waffelpikee geben. 
Dafür ist sehr weich und ich denke mal, dass es im Gebrauch dann auch schnelltrocknend sein dürfte. 

Insgesamt bin ich zufrieden damit. 

Trotzdem werde ich bei einem nächsten Mal probieren, wie es wird, wenn man erst säumt, dann wäscht und dann sticken lässt. 

Ein Wermutstropfen bei der Sache ist, dass dem ungewaschenen Stoff ein starker Nikotingeruch anhängt. Im Laden dachte ich, der hinge am Verkäufer. Dass in einem Stoffgeschäft geraucht wird – das lag außerhalb meiner Vorstellung. 
Die anderen drei erbeuteten Stoffe mussten deshalb sowieso gleich mal in die Waschmaschine. 
Was soll's – ich nehme es sportlich. 

Donnerstag, 7. März 2019

1898: Die Nähmaschine im Brockhaus

Vor 120 Jahren erschien die 14. Auflage des Brockhaus-Lexikons. 
Vor kurzem stolperte ich über eine Ausgabe davon und musste natürlich gleich unter dem Stichwort "Nähmaschine" nachschlagen. 

Das Lexikon blieb dort, wo es war und obwohl die Lichtverhältnisse alles andere als fototauglich waren, lichtete ich die drei Seiten ab, um sie mit nach Hause zu nehmen. 

(Erst der Text, unten die Abbildungen.)
















Und um sich noch ein bisschen besser vergegenwärtigen zu können, in welcher Zeit wir uns hier gerade befinden, gibt's als Ergänzung noch ein paar Bilder aus dem "Supplementband".

Stichwort: "Motorwagen"

Man beachte: Es gab offenbar schon vor 120 Jahren ein E-Auto mit Akku. 


Sollte das Posten dieser Seiten trotz des hohen Alters über 70 Jahre wider Erwarten Urheberrechte verletzen, bitte ich um Nachricht, dann werde ich den Eintrag selbstverständlich umgehend löschen. 

Samstag, 2. März 2019

Das vorletzte Geheimnis der Ringschiffchen-Nähmaschine

Die Hübsche steht zur Zeit recht dekorativ in meinem Zimmer herum. 
Von Zeit zu Zeit denke ich daran, dass ich sie mal einfädeln will, um zu sehen, ob sie näht.  

Neulich fiel mir mal wieder ein altes Lexikon in die Hände, diesmal ein Brockhaus von 1898.
Natürlich musste ich gleich nachlesen, was es dort im 12. Band "Morea - Perücke" unter dem Stichpunkt "Nähmaschine" zu lesen gibt – und stieß prompt auf die Einfädelanleitung für den Ringschiff-Greifer, der in jener Zeit zu den üblichen Systemen zählte. 
Eigentlich hatte ich ja schon eine Anleitung aus dem Herder-Lexikon. : ) 
Doch das war jetzt mal der Anstoß, mir die Maschine in einer viel zu kurzen Nacht auf den Tisch zu holen und einzufädeln. 
Äußerlich gleicht sie ja sehr vielen gängigen CB-Greifer-Maschinen, die oft Nachbauten oder Weiterentwicklungen der Singer 15 sind. Beim Einfädeln des Oberfadens half mir daher die Bedienungsanleitung einer Singer 15 weiter. 

Oberfaden: 
Um für den Unterfaden die Greiferklappe öffnen zu können, muss die Nadel ganz runter. Damit mit der Oberfaden kein Chaos verursacht, habe ich ihn vorsichtshalber noch mal aus der Nadel gezogen. 
Tja, jetzt ist die Nähmaschine fertig eingefädelt. 

Aber nähen tut sie natürlich nicht. 
Dafür ist alles viel zu rostig. Der Oberfaden bleibt am Rost über dem Greifer hängen und läuft nicht ab, auch der Unterfaden läuft nicht sauber durch die rostige Führung, in der sehr wahrscheinlich eine Feder für die richtige Spannung sorgen sollte. 
Um die Maschine zum Nähen zu bringen, müsste man nun als nächstes die Greifermechanik zerlegen und gründlichst bearbeiten. 

Ich werde das aber sehr wahrscheinlich nicht in Angriff nehmen. 
Auch wenn ich von Zeit zu Zeit mal ganz gerne an einer alten Nähmaschine herumputze, liegt mein Interessensschwerpunkt doch mehr im Textilen als beim alten Eisen. 
Alle meine Blogeinträge zu dieser Nähmaschine sind hier zu finden

Nachtrag: 
Die Maschine hat inzwischen ein neues Zuhause. Unter sachkundigen Händen wurde sie  dort vollständig entrostet und wieder flott gemacht und funktioniert jetzt wieder einwandfrei.