Es ist halt doch prakitscher, wenn's nicht bei den Knien reinzieht, wenn man in der Werkstatt steht.
Als ich zufällig am örtlichen Kaufhaus vorbeikam, habe ich dann extra nochmal einen Blick ins Schaufenster riskiert. Neben solchen Hosen, die gleich mit ausgefransten Löchern an den Knien verkauft werden, sind jene ausgestellt, die von armen asiatischen Billiglohnarbeitern erst genäht, dann zerstört und anschließend wieder geflickt werden müssen. (Nachdem zuvor die Baumwolle – oder was auch immer da drin ist – gesät, gepflegt, bewässert, geerntet, sortiert, gesponnen, gefärbt, gewaschen und gewebt werden musste.)
Eigentlich fällt mir dazu gar nichts mehr ein.
Jedenfalls habe ich das Flickwerk im Schaufenster analysiert und später an Sohns Hose imitiert. Ich finde, es ist mir ganz gut geglückt. Es war aber doch ein ganzes Stückchen Arbeit und ich frage mich, was sich wohl jene Näherinnen denken mögen, die solche Arbeit an völlig neuen Kleidungstücken durchführen müssen, nur weil irgendjemand zerschlissene Klamotten für schick hält und nicht die Geduld aufbringt, sie selbst so lange zu tragen, bis sie in Würde gealtert sind.
Wie auch immer.
Diese Hose kann jedenfalls Sohn 1 noch einmal eine Weile gute Dienste leisten, in der Werkstatt allemal.
Ihr Design ist original, einzigartig und echt:
Eine echte Hose für einen echten Kerl.
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