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Montag, 13. Oktober 2025
Eine restaurierte Kette
Donnerstag, 9. Oktober 2025
Stricken und Sticken mit Apparaten (1957) von Maria Neppert Boehland (Buchvorstellung)
"Erster Teil: Das Stricken"
Wer mich kennt, weiß, dass ich einige mehr oder weniger museale Strickmaschinen mein Eigen nenne. Eine davon nutze ich regelmäßig zum Sockenstricken, andere gelegentlich für andere Projekte, manche auch nur zum "Spielen" – weil mich präzise und nachvollziehbare Mechanik fasziniert und ich mich freue, wenn ich verstehe, wie die Dinge funktionieren (falls sie funktionieren).
Ich erkenne beim Inhalt zwei Schwerpunkte, die jedoch seitens der Autorin nicht klar auseinandergehalten werden.
Gemeint sind "Handstrickapparate", die im Hobbybereich landläufig "Strickmaschine" genannt werden.
Verschiedene Funktionsprinzipien und Typen von Strickmaschinen werden vorgestellt (Stand 1957) und allgemeine Hinweise zu Strickmaterialien gegeben.
In der Titelei wird explizit der "Karl Steinhof Knittax Apparatefabrik Berlin/Braunschweig" für die "Mitwirkung bei der Bildausstattung" gedankt.
Das erklärt, warum sich der praktische Teil zum Großteil auf Apparate dieser Firma bezieht. Zu jener Zeit war der Knittax M2 (mit Patentgerät) auf dem Markt, also jener kompakte und tragbare Apparat, der ohne Gewichte, aber mit Platinen (= "Niederhaltehaken") arbeitet, auch etwas dickere Wolle verarbeiten kann und bei dem der Faden von Hand in die offenen Nadeln gelegt wird.
Es gab auch andere Maschinen, die sehr ähnlich funktionieren, z.B. die "Strickfee 2" in der DDR, oder die "Regina Princess" (Einbett). Auf diese Maschinen sind die Anleitungen vermutlich ebenfalls sehr gut anwendbar, wenn man austüftelt, welche Hebel und Knöpfe dort jeweils dasselbe bewirken. Mit etwas mehr eigener Transferleistung ist einiges davon auch auf andere Strickmaschinentypen übertragbar, manches jedoch auch nicht.
1. In den nächsten Kapiteln geht es konkret um das Stricken von Kleidungsstücken. Das ist wiederum auf alle Handstrickapparate anwendbar und somit meiner "Kategorie 1" zuzuordnen
Sodann folgen Modelle, die nachgestrickt werden können. Diese würde man heute sicher "Vintage" nennen, wobei ja manches wiederkommt und anderes durchaus zeitlos ist.
Zu guter Letzt geht es um die Fertigstellung und Pflege der Strickwaren.
Übrigens empfiehlt es sich stets, den eigenen Verstand zu benutzen und nicht alles zu tun, was man vor 70 Jahren toll fand. Ich würde z.B. dringend davon abraten, Wollpullover zur Reinigung in ein Benzinbad zu legen, auch wenn es heutzutage Gummihandschuhe gibt und man das nicht mehr mit bloßen Händen tun müsste, wobei darauf zu achten wäre, dass die Umgebungstemperatur nicht unter 5 °C läge, und man das Benzin anschließend keinesfalls in den Rasen schütten dürfe, weil weil dieser dann Schaden nähme ...
Zudem ist gerade für den Knittax M2 die Anleitung selbst so gut, dass man dieses Buch eigentlich nicht zwingend als Ergänzung braucht. Die Originalanleitung ist übrigens im Netz hier abrufbar.
Aber die Lektüre erweitert auf jeden Fall den Horizont, wenn man sich für die Materie interessiert. 😀
Hier noch ein paar kleine Einblicke:
Donnerstag, 2. Oktober 2025
Passap D (Krausstricker): Muster und Modelle - ein paar Möglichkeiten
Auch die Bilder dieses Beitrags waren in den Tiefen des Netzes verschollen, aber ich habe sie in meinem Fotoarchiv wiedergefunden und kann damit den Text wieder sinnvoll illustrieren.
Seinerzeit hatte ich den Passap D Junior von Hannelotte aus dem Strickforum bekommen, die sowohl für diesen als auch für andere Strickapparate über einen beeindruckenden Wisschensschatz und sehr viel Erfahrung verfügte und dies gerne und großzügig teilte.
Wiederum zitiere ich mich selbst aus dem alten Beitrag:
"Liebe Freunde der alten Krausstricker-Maschinen und andere Neugierige!
Mich kribbelt es direkt in den Fingern, wenn ich sie sehe - vielleicht geht es der ein oder anderen von Euch ja auch so. Deshalb habe ich die Sachen kurzerhand auf den Scanner gelegt (weshalb die Beleuchtung manchmal vielleicht seltsam wirkt), um sie mit Euch zu teilen.
a) ein blaues Musterprobenstück
Vermutlich habe ich herausgefunden, welche Seite vorne ist, finde aber die Rückseite auch ganz ansehnlich. Das ist halt ein großer Vorteil vom Krausgestrick.
2. bunte Muster
a) wie ein Korbmuster:
Ich interpretiere es so:
Es wurden immer wechselnd 1 Rippe (2 Reihen) in einer hellen Farbe und 2 Rippen (4 Reihen) in der dunklen Farbe gestrickt. Bevor wieder eine helle Reihe dran kam, wurden auf der rechten Seite 2 nebeneinanderliegende M der hellen Farbe nach oben über die Stifte gehoben. Das Ganze im Rhythmus und versetzt.
b) wie Sternchen:
Auch hier wechseln sich 1 Rippe hell und 2 Rippen dunkel ab, wie auf der Rückseite zu erkennen ist. Wie es geht, habe ich noch nicht ausgetüftelt.
3. Modelle:
a) ein Pullunder, von unten nach oben gestrickt, in der Mitte ein zartes Lochmuster
b) ein Pullunder, quergestrickt, wiederum ein Lochmuster in der Mitte, auch am Rücken.
Der Passap hat ja nur 130 Stifte, das reicht mitunter nicht für die ganze Rückenlänge. Deshalb hat Hannelotte hier an der Seitennaht begonnen, dann für den Armausschnitt so lange zugenommen, bis alle Stifte belegt waren, in der Mitte das Muster gearbeitet, beim nächsten Ärmel gegengleich abgenommen, und dazwischen an passender Stelle zur Formgebung noch ein paar verkürzte Reihen gearbeitet.
Zwischen den Schultern hat sie dann oben glatt rechts eine Passe angestrickt.
Ich finde, das sieht sehr gut aus und werde bei nächstbester Gelegenheit das Prinzip auch einmal probieren.
d) nochmal der Pullover mit Lochmuster in voller Größe - was für eine beeindruckende Arbeit!
Zuguterletzt noch ein Foto von 2 Spezialkämmen, die mir ein glücklicher Zufall in die Hand spielte. Der eine hat immer einen Stiftplatz Lücke zwischen den Haken, der andere 2 Haken - 2 Lücken im Wechsel. Damit kann man bestimmt auch ganz lustige Löcher stricken.
Samstag, 27. September 2025
Resteshirt mit Pannen
Aber dann dauerte das erste viel länger als gedacht und inzwischen ist mir was dazwischengekommen und ich muss den Esstisch erst wieder freilegen, bevor ich wieder Teile zuschneiden kann ...
Meine gute alte Overlock – ich habe sie jetzt seit 29 Jahren - nähte anstandslos perfekte Nähte und belehrte mich ganz nebenbei, dass es einfach nur dumm ist, nach einer neuen zu schielen, wo wir zwei uns doch in all den Jahren so aneinander gewöhnt haben.
Samstag, 20. September 2025
Barbara Bräuer: Textilfärben für jedermann (Buchvorstellung)
Verlag: FEB Leipzig, 1990, 2. Auflage
Das Buch gibt einen recht umfassenden und breit gefächerten Einblick in die Textilfärberei. Dabei liegt der Schwerpunkt eindeutig auf dem Färben mit Pflanzen. Viele der Rezepte sind zeitlos, mit dem Einsatz mancher Chemikalien wird man heute jedoch zurückhaltender sein.
Neben geschichtlichen Aspekten werden die Auswahl und die Vorbereitung des Färbeguts mit verschiedenen Beizen, verschiedene Färbeverfahren sowie Mustermöglichkeiten mittels Färbemethoden beschrieben.
Übersichtliche Tabellen zeigen, mit mit welchen Pflanzen in welchem Färbebverfahren die gewünschte Farbe erzielt wird und welche Besonderheiten es gibt.
Nicht zu verachten ist auch die "Beschreibung ausgewählter Färbepflanzen" in Kapitel 6.10.
So, wie es seinerzeit üblich war, enthält das Buch sehr viel Text mit hoher Informationsdichte – nützlich, wenn man etwas gründlich lernen möchte. Aber es sind im Vergleich zu modernen Büchern eher wenige Fotos enthalten. Sehr schade ist, dass bei diesen die Farbwiedergabe sehr schlecht ist. Vielleicht sind sie im Lauf der Zeit verblasst und/oder vergilbt, was natürlich bei einem Buch mit dem Thema "Farben" ein gewisses Manko darstellt.
Trotzdem finde ich es zum Thema "Färben mit Pflanzen" auf jeden Fall ein interessantes und lesenswertes Buch.
Montag, 15. September 2025
GUFO-Socken
Die Socken, die ich heute zu Erinnerungzwecken poste, waren eher ein gedankliches UFO.
Die Wolle ist zwar vierfädig, hat aber nicht die Standardzusammensetzung aus 3/4 Wolle und 1/4 Kunstfaser.
Vor sehr vielen Jahren habe ich auf der Maschine etliche Paar Socken aus einer Wolle mit dem Namen "Bamboo" und einem hohen Viskoseanteil gestrickt. Nach meinen Aufzeichnungen hatte sie eine Maschenprobe von 33 M x 49 R auf 10 cm x 10 cm.
Einige Jahre später hatte ich die Idee, meine Sockenwollvorräte komplett aufzubrauchen, (was mir seinerzeit mit der Standardwolle aus 75% Wo + 25 %PA in 4-fädig übrigens auch gelang – die Decke aus den "Endresten" fand jedoch nie ihren Weg in den Blog).
Auch die "Nicht-Standard-Wolle" wollte ich seinerzeit aufbrauchen und strickte hochmotiviert an der Strickmaschine ein Paar auf der Grundlage der bekannten Maschenprobe. Heraus kam Größe 46. Ich wunderte mich und legte das Paar als überdimensionale Maschenprobe zurück in Dornröschens Schatzkiste.
Dort förderte ich es neulich samt den zugehörigen fertig gewickelten Wollvorräten zutage. Jetzt wollte ich diese Abteilung meiner Schatzkiste endgültig auflösen.
Ich zählte die Riesensocken aus und kam auf 33M x 44R. Damit brauchte ich jetzt die restliche Wolle auf und erhielt erfreulicherweise Socken in der gewünschten Größe 43.
Das Garn reichte für zwei "normale" Paare. Die "grüngrundige" Wolle reichte noch für zwei gleiche "Füße", aber nicht mehr für gleiche Bündchen, und beim letztem Paar habe ich alle Reste schmerzfrei kombiniert, wie sie kamen.
Stellte sich die Frage nach den Bündchen, die ich ja immer von Hand anstricke. Da fand ich in meinen Vorräten noch geschenkte Kleinreste, die vom Material her passend schienen, wenn auch in Rosatönen. Eines hatte sogar noch eine Banderole: 40%Wo, 40%Co, 20%PA – überhaupt keine Viskose, kein Bamboo ... wahrscheinlich war auch meine banderolenfreie nicht das, was ich dachte ... kein Wunder, dass die Maschenprobe nicht passte ...
Jedenfalls ist diese alte Wolle jetzt nützlich verwertet und in Dornröschens Schatzkiste in ein Plätzchen frei geworden.
Merke: Banderolen bei der Wolle lassen! (Was ich eigentlich auch immer mache. Normalerweise.)
Samstag, 13. September 2025
UFO - Weste
Mittwoch, 10. September 2025
Handstrickapparat Passap D (Krausstricker)
Hier habe ich den Krausstricker Passap D Junior vorgestellt. (Klick)
In meinen alten Fotos bin ich auch auf die Bilder eines Passap D gestoßen, den ich mal kurze Zeit besaß, dann aber wieder verkauft habe.
Der Unterschied zum Junior besteht vor allem darin, dass es einen zweiten Kamm gibt, mit dem man die Maschen wenden kann. So kann man mit dem Apparat auch glatt rechts stricken. Hierfür müssen die Maschen nach jeder Reihe auf den jeweils freien Kamm genommen werden.
Außerdem gibt es eine zusätzliche Schiene für Markierungsreiter. Die kleinen "Maschenmarkierer " aus Kunststoff erleichtern das Musterstricken.
Der Apparat mit eingehängtem Kamm:
Hier liegt der Kamm vor der Maschine, der andere Kamm ist bereits zum Wenden aufgesteckt:Auf dem folgenden Bild liegt der Apparat nach vorne gekippt, so dass man die Oberseite und die Rückseite sehen kann. Wie beim Junior hat das Gehäuse auf der Rückseite eine Klappe, hinter der die Kämme und die Zinkenkämme verstaut werden können.
Falls man einen Passap kaufen möchte und auf den Beschreibungsfotos keinerlei Zubehör zu sehen ist, könnte es sein, dass dieser Stauraum übersehen wurde und dennoch alles vorhanden ist, was man braucht. (Ohne die Kämme ist der Passap allerdings nicht funktionsfähig.)
Der Arbeitshaken und der Einstellschlüssel haben zusätzlich einen festen Platz in Halterungen rechts und links auf der Oberseite des Gehäuses, wo sie immer griffbereit sind.
Hier habe ich seinerzeit mal ein bisschen mit Mustern herumprobiert:Samstag, 6. September 2025
Klare-Kante Täschchen
Jetzt wurde es zur passenden Geschenkverpackung für ein Paar Socken.