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Montag, 13. Oktober 2025

Eine restaurierte Kette

Gerade bin ich bei der Durchsicht meiner Blogbeiträge auf einige unveröffentlichte "Entwürfe" gestoßen. Manche harren da schon seit Jahren ihrer Fertigstellung. Meist sind es Projekte, über die ich mal geschrieben haben wollte, aber dann kam was dazwischen ... 

Das hier ist eine defekte Kette, die ich von einer (inzwischen verstorbenen) Schwiegertante zur Reparatur bekam. Einige Stränge waren gerissen, Perlen fehlten. Ich habe seinerzeit das Internet einmal von rechts nach links durchforstet und fand alles mögliche, nur nicht diese "Hämatit-Tonnen" oder die Süßwasserperlen jeweils in genau der passenden Größe. Sogar in einem Münchner Fachgeschäft suchte ich erfolglos danach. Dann kam ich auf die Idee, mal im örtlichen Second-Hand-Shop nachzusehen. 


Voliá! Da gab es genau das passende Stück mit allem Drum und Dran. So ein Glückstreffer! 
So konnte ich die alte Kette restaurieren.  



Inzwischen hat sie schon längst eine Nichte bekommen, die einen Sinn für "Vintageschmuckstücke" hat, und der sie auch wirklich sehr gut steht. 
So ist eine Art "Familienschmuck" daraus geworden und in der nächsten Generation angekommen. Das gefällt mir. 


Donnerstag, 9. Oktober 2025

Stricken und Sticken mit Apparaten (1957) von Maria Neppert Boehland (Buchvorstellung)

"Erster Teil: Das Stricken" 

Wer mich kennt, weiß, dass ich einige mehr oder weniger museale Strickmaschinen mein Eigen nenne. Eine davon nutze ich regelmäßig zum Sockenstricken, andere gelegentlich für andere Projekte, manche auch nur zum "Spielen" – weil mich präzise und nachvollziehbare Mechanik fasziniert und ich mich freue, wenn ich verstehe, wie die Dinge funktionieren (falls sie funktionieren).

Passend dazu besitze ich auch zwei zeitgenössische Bücher, von denen ich heute mal eines vorstellen möchte. 

Stricken und Sticken mit Apparaten erschien 1957 in einem Münchner Verlag und gibt dementsprechend den Stand der Dinge vor nunmehr ca. 70 Jahren wieder. Außerdem versteht es sich nicht wirklich als Fachbuch, sondern eher als gebundene, etwas ausführlichere Handarbeitszeitschirift. Jedenfalls kommt es mir so vor. 

Heute beschränke ich mich auf den Teil "Stricken"

Ich erkenne beim Inhalt zwei Schwerpunkte, die jedoch seitens der Autorin nicht klar auseinandergehalten werden. 

1. Zum einen möchte das Buch auf unterhaltsame Weise allgemeine und allgemein anwendbare Hintergrundinformationen zum Stricken mit Apparaten geben. 
Gemeint sind "Handstrickapparate", die im Hobbybereich landläufig "Strickmaschine" genannt werden. 

Am Anfang des Buches wird der Unterschied zwischen Stricken und Wirken erklärt. Es findet sich ein Abriss über die Geschichte des Strickens in den letzten 2300 Jahren im Allgemeinen und der Strickmaschine seit der Erfindung der ersten Strumpfstrickmaschine 1589 im Besonderen. 
Verschiedene Funktionsprinzipien und Typen von Strickmaschinen werden vorgestellt (Stand 1957) und allgemeine Hinweise zu Strickmaterialien gegeben. 

2. Zum anderen bietet das Buch konkrete Anleitungen, wie mit dem Handstrickapparat zu arbeiten ist. 
In der Titelei wird explizit der "Karl Steinhof Knittax Apparatefabrik Berlin/Braunschweig" für die "Mitwirkung bei der Bildausstattung" gedankt. 
Das erklärt, warum sich der praktische Teil zum Großteil auf Apparate dieser Firma bezieht. Zu jener Zeit war der Knittax M2 (mit Patentgerät) auf dem Markt, also jener kompakte und tragbare Apparat, der ohne Gewichte, aber mit Platinen (= "Niederhaltehaken") arbeitet, auch etwas dickere Wolle verarbeiten kann und bei dem der Faden von Hand in die offenen Nadeln gelegt wird. 

Wer so einen alten Knittax besitzt, kann die Anleitungen 1 : 1 aus dem Buch übernehmen.  Die Abbildungen wurden ohnehin zum Großteil der Bedienungsanleitung zum Knittax M2 entnommen, die Texte jedoch verändert. 

Im Buch werden grundlegende Techniken (inklusive der einzustellenden Hebel und Knöpfe) erläutert, z.B. das Stricken von Knopflöchern, die Formgebung durch verkürzte Reihen, das Stricken von Krägen und Bündchen, etc. Zudem bietet es zahlreiche Strickmuster sowie eine Anleitung für Socken. 

Es gab auch andere Maschinen, die sehr ähnlich funktionieren, z.B. die "Strickfee 2" in der DDR, oder die "Regina Princess" (Einbett). Auf diese Maschinen sind die Anleitungen vermutlich ebenfalls sehr gut anwendbar, wenn man austüftelt, welche Hebel und Knöpfe dort jeweils dasselbe bewirken. Mit etwas mehr eigener Transferleistung ist einiges davon auch auf andere Strickmaschinentypen übertragbar, manches jedoch auch nicht. 

1. In den nächsten Kapiteln geht es konkret um das Stricken von Kleidungsstücken. Das ist wiederum auf alle Handstrickapparate anwendbar und somit meiner "Kategorie 1" zuzuordnen 

Hier werden ebenfalls die Grundlagen erläutert: Maßnehmen, Schnitte für den Handstrickapparat erstellen, berechnen und umsetzen; es gibt Maßtabellen für Damen, Herren und Kinder, sowie Schnittzeichnungen von Grundschnitten. 
Sodann folgen Modelle, die nachgestrickt werden können. Diese würde man heute sicher "Vintage" nennen, wobei ja manches wiederkommt und anderes durchaus zeitlos ist.
(Wann kommt die selbst gestrickte Herrenbadehose wieder in Mode?) 

Zu guter Letzt geht es um die Fertigstellung und Pflege der Strickwaren. 

Übrigens empfiehlt es sich stets, den eigenen Verstand zu benutzen und nicht alles zu tun, was man vor 70 Jahren toll fand. Ich würde z.B. dringend davon abraten, Wollpullover zur Reinigung in ein Benzinbad zu legen, auch wenn es heutzutage Gummihandschuhe gibt und man das nicht mehr mit bloßen Händen tun müsste, wobei darauf zu achten wäre, dass die Umgebungstemperatur nicht unter 5 °C läge, und man das Benzin anschließend keinesfalls in den Rasen schütten dürfe, weil weil dieser dann Schaden nähme  ... 



Braucht man dieses Buch? 
Nein. 

Es ist ein nettes Buch, das sich gut auf der Bettkante lesen lässt und interessante Einblicke bietet, wenn es einem günstig auf dem Flohmarkt in die Einkaufstasche springt. 
Ich würde es allerdings nicht dringend empfehlen oder behaupten, dass man ohne dieses Buch nicht glücklich wird. Was mich direkt ein bisschen stört, ist die Mischung aus "Unterhaltung" und dem "Fachbuchanspruch". Im historischen Teil oder z.B. bei der Klassifizierung der Strickmaschinen bin ich mir auch nicht ganz sicher, ob ich alles, was da steht, so glauben soll. 

Zudem ist gerade für den Knittax M2 die Anleitung selbst so gut, dass man dieses Buch eigentlich nicht zwingend als Ergänzung braucht. Die Originalanleitung ist übrigens im Netz hier abrufbar. 

Aber die Lektüre erweitert auf jeden Fall den Horizont, wenn man sich für die Materie interessiert. 😀

Hier noch ein paar kleine Einblicke: 










Donnerstag, 2. Oktober 2025

Passap D (Krausstricker): Muster und Modelle - ein paar Möglichkeiten

Auch dieser Post ist quasi "historisch". Ich habe ihn 2012 für das Strickforum verfasst, das ich allen Stricker*innen nur wärmstens empfehlen kann. 
Auch die Bilder dieses Beitrags waren in den Tiefen des Netzes verschollen, aber ich habe sie in meinem Fotoarchiv wiedergefunden und kann damit den Text wieder sinnvoll illustrieren. 

Seinerzeit hatte ich den Passap D Junior von Hannelotte aus dem Strickforum bekommen, die sowohl für diesen als auch für andere Strickapparate über einen beeindruckenden Wisschensschatz und sehr viel Erfahrung verfügte und dies gerne und großzügig teilte. 

Wiederum zitiere ich mich selbst aus dem alten Beitrag:

"Liebe Freunde der alten Krausstricker-Maschinen und andere Neugierige! 

Von Hannelotte bekam ich ihre Unterlagen zu ihren Strickereien auf dem Passap-D-Junior.
Die Mappe enthält unter anderem einige Musterproben und Fotos von Modellen, die sie gestrickt hat. 
Mich kribbelt es direkt in den Fingern, wenn ich sie sehe - vielleicht geht es der ein oder anderen von Euch ja auch so.  Deshalb habe ich die Sachen kurzerhand auf den Scanner gelegt (weshalb die Beleuchtung manchmal vielleicht seltsam wirkt), um sie mit Euch zu teilen.  

Die Bemusterung am Passap erfolgt grundsätzlich durch händisches Umhängen der Maschen.

1. Lochmuster: 

a) ein blaues Musterprobenstück 
Vermutlich habe ich herausgefunden, welche Seite vorne ist, finde aber die Rückseite auch ganz ansehnlich. Das ist halt ein großer Vorteil vom Krausgestrick. 

von vorne: 

von hinten: 

b) ein Lochmusterstreifen mit den Anleitungen dazu
c) noch ein Lochmuster

2. bunte Muster



a) wie ein Korbmuster: 
Ich interpretiere es so: 
Es wurden immer wechselnd 1 Rippe (2 Reihen) in einer hellen Farbe und 2 Rippen (4 Reihen) in der dunklen Farbe gestrickt. Bevor wieder eine helle Reihe dran kam, wurden auf der rechten Seite 2 nebeneinanderliegende M der hellen Farbe nach oben über die Stifte gehoben. Das Ganze im Rhythmus und versetzt. 
b) wie Sternchen:
Auch hier wechseln sich 1 Rippe hell und 2 Rippen dunkel ab, wie auf der Rückseite zu erkennen ist. Wie es geht, habe ich noch nicht ausgetüftelt.  

3. Modelle: 

a) ein Pullunder, von unten nach oben gestrickt, in der Mitte ein zartes Lochmuster
b) ein Pullunder, quergestrickt, wiederum ein Lochmuster in der Mitte, auch am Rücken. 
Der Passap hat ja nur 130 Stifte, das reicht mitunter nicht für die ganze Rückenlänge. Deshalb hat Hannelotte hier an der Seitennaht begonnen, dann für den Armausschnitt so lange zugenommen, bis alle Stifte belegt waren, in der Mitte das Muster gearbeitet, beim nächsten Ärmel gegengleich abgenommen, und dazwischen an passender Stelle zur Formgebung noch ein paar verkürzte Reihen gearbeitet. 
Zwischen den Schultern hat sie dann oben glatt rechts eine Passe angestrickt. 
Ich finde, das sieht sehr gut aus und werde bei nächstbester Gelegenheit das Prinzip auch einmal probieren.   
c) Pullunder (und Pullover) mit Lochmuster

d) nochmal der Pullover mit Lochmuster in voller Größe - was für eine beeindruckende Arbeit! 
e) ein Schal

So, das war‘s mit Hannelottes Bildern. 

Zuguterletzt noch ein Foto von 2 Spezialkämmen, die mir ein glücklicher Zufall in die Hand spielte. Der eine hat immer einen Stiftplatz Lücke zwischen den Haken, der andere 2 Haken - 2 Lücken im Wechsel. Damit kann man bestimmt auch ganz lustige Löcher stricken. 

Viele Grüße
Hummelbrummel" 

Mehr zum Thema "Krausstricker" gibt's hier im Blog unter "Passap D". 
Unter anderem befindet sich am Ende dieses Beitrags eine Linkliste zu Anleitungen und Heften, in denen sich noch viele weitere Mustermöglichkeiten und "echte Vintagemodelle" entdecken lassen. 

Samstag, 27. September 2025

Resteshirt mit Pannen

Eigentlich wollte ich mir ja gleich einen ganzen Satz neuer Shirts genäht (und Stoffvorräte abgebaut) haben. 

Aber dann dauerte das erste viel länger als gedacht und inzwischen ist mir was dazwischengekommen und ich muss den Esstisch erst wieder freilegen, bevor ich wieder Teile zuschneiden kann  ...

Naja, immerhin ist das erste jetzt mal fertig. 
Meine gute alte Overlock – ich habe sie jetzt seit 29 Jahren - nähte anstandslos perfekte Nähte und belehrte mich ganz nebenbei, dass es einfach nur dumm ist, nach einer neuen zu schielen, wo wir zwei uns doch in all den Jahren so aneinander gewöhnt haben. 

Meine noch relativ neue (gebrauchte) Cover hatte ich noch nicht sehr oft im Betrieb und dementsprechend sind wir noch kein eingespieltes Team. 
Aber mit einer Cover genähte Shirt-Säume sind ja schon sehr schick. 
Vorausgesetzt, es gibt keine Stichaussetzer, die dann zur Auflösung des gesamten Saums führen können. 
Wenn ich mich recht erinnere, nähte ich den unteren Saum sechs Mal, wobei ich irgendwann nicht mehr mitgezählt habe. 
Immerhin beherrsche ich das schnelle Auftrennen einer Covernaht jetzt perfekt. 
(Geht ganz leicht.) 

Der ultimative Trick bestand am Ende darin, die seitlichen Nahtkreuzungen einfach zu ignorieren, anstatt ihnen besondere Sorgfalt und Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. 
Also einfach so zu tun, als gäbe es sie nicht und unbekümmert drüber zu nähen. 
Zack - schon ging es ohne Fehler! 

Am Ausschnitt gefiel mir die Covernahrt aber nicht, und so lag das Shirt ein paar Tage, bis ich diesen an der Nähmaschine fertigstellte. 

Dann musste ich nur noch die Nahtzugaben neben den Covernähten zurückschneiden. 

Aus Erfahrung weiß ich, dass man sehr aufpassen muss, um nicht aus Versehen in den darunter liegenden Stoff zu schneiden. Das klappte gut.  
Leider hatte ich dabei die Covernaht nicht gut genug im Blick und verletzte sie an mehreren Stellen, so dass sie sich gleich wieder aufzulösen drohte. 

Ich habe dann an der Nähmaschine einen Zickzackstich drüber "genagelt" – in dem Moment hatte ich absolut keine Lust auf den "Coverzauber". 

So, und nun bin ich selbst gespannt, wann ich die nächsten Shirts in Angriff nehme.

 



Samstag, 20. September 2025

Barbara Bräuer: Textilfärben für jedermann (Buchvorstellung)

Verlag: FEB Leipzig, 1990, 2. Auflage

Das Buch gibt einen recht umfassenden und breit gefächerten Einblick in die Textilfärberei. Dabei liegt der Schwerpunkt eindeutig auf dem Färben mit Pflanzen. Viele der Rezepte sind zeitlos, mit dem Einsatz mancher Chemikalien wird man heute jedoch zurückhaltender sein. 

Neben geschichtlichen Aspekten werden die Auswahl und die Vorbereitung des Färbeguts mit verschiedenen Beizen, verschiedene Färbeverfahren sowie Mustermöglichkeiten mittels Färbemethoden beschrieben. 

Übersichtliche Tabellen zeigen, mit mit welchen Pflanzen in welchem Färbebverfahren die gewünschte Farbe erzielt wird und welche Besonderheiten es gibt. 

Nicht zu verachten ist auch die "Beschreibung ausgewählter Färbepflanzen" in Kapitel 6.10. 

So, wie es seinerzeit üblich war, enthält das Buch sehr viel Text mit hoher Informationsdichte   – nützlich, wenn man etwas gründlich lernen möchte. Aber es sind im Vergleich zu modernen Büchern eher wenige Fotos enthalten. Sehr schade ist, dass bei diesen die Farbwiedergabe sehr schlecht ist. Vielleicht sind sie im Lauf der Zeit verblasst und/oder vergilbt, was natürlich bei einem Buch mit dem Thema "Farben" ein gewisses Manko darstellt. 

Trotzdem finde ich es zum Thema "Färben mit Pflanzen" auf jeden Fall ein interessantes und lesenswertes Buch. 









Montag, 15. September 2025

GUFO-Socken

Mit "UFO" wird in der Strick- und Häkelszene ein Projekt bezeichnet, das angefangen, aber nie fertiggestellt wurde. Ausgeschrieben: "unfertiges Objekt". KI meint "unfinished object", was nahelegt, dass der Begriff sogar international gebräuchlich ist.

Die Socken, die ich heute zu Erinnerungzwecken poste, waren eher ein gedankliches UFO. 

Die Wolle ist zwar vierfädig, hat aber nicht die Standardzusammensetzung aus 3/4 Wolle und 1/4 Kunstfaser.  

Vor sehr vielen Jahren habe ich auf der Maschine etliche Paar Socken aus einer Wolle mit dem Namen "Bamboo" und einem hohen Viskoseanteil gestrickt. Nach meinen Aufzeichnungen hatte sie eine Maschenprobe von 33 M x 49 R auf 10 cm x 10 cm.

Einige Jahre später hatte ich die Idee, meine Sockenwollvorräte komplett aufzubrauchen, (was mir seinerzeit mit der Standardwolle aus 75% Wo + 25 %PA in 4-fädig übrigens auch gelang – die Decke aus den "Endresten" fand jedoch nie ihren Weg in den Blog). 

Auch die "Nicht-Standard-Wolle" wollte ich seinerzeit aufbrauchen und strickte hochmotiviert an der Strickmaschine ein Paar auf der Grundlage der bekannten Maschenprobe. Heraus kam Größe 46. Ich wunderte mich und legte das Paar als überdimensionale Maschenprobe zurück in Dornröschens Schatzkiste. 

Dort förderte ich es neulich samt den zugehörigen fertig gewickelten Wollvorräten zutage. Jetzt wollte ich diese Abteilung meiner Schatzkiste endgültig auflösen. 

Ich zählte die Riesensocken aus und kam auf 33M x 44R. Damit brauchte ich jetzt die restliche Wolle auf und erhielt erfreulicherweise Socken in der gewünschten Größe 43. 

Das Garn reichte für zwei "normale" Paare. Die "grüngrundige" Wolle reichte noch für zwei gleiche "Füße", aber nicht mehr für gleiche Bündchen, und beim letztem Paar habe ich alle Reste schmerzfrei kombiniert, wie sie kamen.

Stellte sich die Frage nach den Bündchen, die ich ja immer von Hand anstricke. Da fand ich in meinen Vorräten noch geschenkte Kleinreste, die vom Material her passend schienen, wenn auch in Rosatönen. Eines hatte sogar noch eine Banderole: 40%Wo, 40%Co, 20%PA – überhaupt keine Viskose, kein Bamboo ... wahrscheinlich war auch meine banderolenfreie nicht das, was ich dachte ... kein Wunder, dass die Maschenprobe nicht passte ... 

Jedenfalls ist diese alte Wolle jetzt nützlich verwertet und in Dornröschens Schatzkiste in ein Plätzchen frei geworden. 

Merke: Banderolen bei der Wolle lassen! (Was ich eigentlich auch immer mache. Normalerweise.) 

Samstag, 13. September 2025

UFO - Weste

In Dornröschens Schatztruhe – also dort, wo Dinge tief schlummern, ohne aktuell einen konkreten Nutzen zu haben – fand ich neulich mal wieder diese Weste. 
Ich hatte sie seinerzeit aus der allerersten Wolle gestrickt, die ich ab Schaf selbst verarbeitet habe: sortiert, gewaschen, gefärbt, mit Handkarden kardiert, gesponnen, gezwirnt... 

Irgendwie wurde sie nie ganz fertig, vermutlich, weil ich über's Stricken feststellen musste, dass sie mir nicht (mehr) passen würde. 
Jahr für Jahr zog ich sie beim Wolle- (und Motten-) Check wieder ans Licht. Mittlerweile denke ich, dass die Hoffnung, da jemals reinzupassen, vergeblich ist. Also habe ich sie verschenkt und hoffe, sie leistet im neuen Wirkungskreis gute Dienste. 

Hier nun wenigstens zwei Abschiedsfotos. 
Dann das Prinzip gefällt mir eigentlich immer noch sehr gut. Vielleicht stricke ich nochmal was ähnliches, nur passend. 

(UFO = "UnFertigesObjekt", meint jedoch Projekte, die in den Dornröschenschlaf fielen, bevor die fertig gestellt wurden)



Mittwoch, 10. September 2025

Handstrickapparat Passap D (Krausstricker)

Hier habe ich den Krausstricker Passap D Junior vorgestellt. (Klick)

In meinen alten Fotos bin ich auch auf die Bilder eines Passap D gestoßen, den ich mal kurze Zeit besaß, dann aber wieder verkauft habe. 

Der Unterschied zum Junior besteht vor allem darin, dass es einen zweiten Kamm gibt, mit dem man die Maschen wenden kann. So kann man mit dem Apparat auch glatt rechts stricken. Hierfür müssen die Maschen nach jeder Reihe auf den jeweils freien Kamm genommen werden. 

Außerdem gibt es eine zusätzliche Schiene für Markierungsreiter. Die kleinen "Maschenmarkierer " aus Kunststoff erleichtern das Musterstricken. 

Der Apparat mit eingehängtem Kamm: 

Hier liegt der Kamm vor der Maschine, der andere Kamm ist bereits zum Wenden aufgesteckt:
Auf dem folgenden Bild liegt der Apparat nach vorne gekippt, so dass man die Oberseite und die Rückseite sehen kann. Wie beim Junior hat das Gehäuse auf der Rückseite eine Klappe, hinter der die Kämme und die Zinkenkämme verstaut werden können. 

Falls man einen Passap kaufen möchte und auf den Beschreibungsfotos keinerlei Zubehör zu sehen ist, könnte es sein, dass dieser Stauraum übersehen wurde und dennoch alles vorhanden ist, was man braucht. (Ohne die Kämme ist der Passap allerdings nicht funktionsfähig.)

Der Arbeitshaken und der Einstellschlüssel haben zusätzlich einen festen Platz in Halterungen rechts und links auf der Oberseite des Gehäuses, wo sie immer griffbereit sind. 

Hier habe ich seinerzeit mal ein bisschen mit Mustern herumprobiert: 

Der Vorgänger des Passap D hieß übrigens Passap ST. Er hatte nur einen Schieber. Das "D" steht dann für "Doppelschieber". 
Außerdem gab es auch andere Fabrikate, die nach dem gleichen Prinzip funktionieren. 

Möchte man einen alten Handstrickapparat (wieder-)beleben, so kann es sehr hilfreich sein, neben der genau passenden Anleitungen auch andere Anleitungen und Informationen zurate zu ziehen. 
Manche Quellen im Internet mit Sammlungen von Informationen und Anleitungen erweisen sich dabei als wahrer Schatz, z.B. Rette Strickmaschine (Alfred Menzi, Schweiz) und "Machine Knitting etc." und das virtuelle Knittingmachinemuseum

Hier einige Direktlinks zu "Krausstrickern": 

- Bedienungsanleitung für den Passap D hier 
- Passap ST: deutsch-französische Anleitung zu dem Schweizer Gerät 
- Quick-Strick (Anleitung Deutsch
- Minitex de luxe (Vorstellung im virtuellen Museum

- weitere Musterhefte und Anregungen: die letzten 6 Hefte auf dieser Seite
- auch die alten "Stricke mit" - Hefte enthalten einzelne Anleitungen für den Krausstricker



Samstag, 6. September 2025

Klare-Kante Täschchen

Das wollte ich schon längst mal ausprobiert haben. 
Jetzt wurde es zur passenden Geschenkverpackung für ein Paar Socken. 
Memo: 
Schnitt und Idee: Klare Kante von Michamade 
Obermaterial: Kunstleder
Futter: Stoffrest von Tante S. 

Achtung beim Kunstleder! 
Vom Kunstleder habe ich zwar großzügig die Webkante abgeschnitten (bestimmt 2 cm), musste dann aber bei genauerem Hinsehen feststellen, dass da immer noch Löcher im Randbereich des Zuschnitts waren. Deshalb habe von an den Längsseiten noch einen Zentimeter mehr abgeschnitten, so dass das Täschchen ein bisschen kleiner wurde. 
Achtung beim Reißverschluss: 
Beim Nähen der Reißverschlussecken hatte ich zunächst einen Knoten im Kopf. Irgendwie dachte ich, man müsste es anders auseinanderziehen, weshalb ich innerlich den Reißverschluss öffnete. Das war keine gute Idee und deshalb ist die Oberseite nun auch ein bisschen windschief geworden. Der Boden gelang dagegen ganz gut. 
Also bei einem nächsten Mal zum Abnähen der Ecken unbedingt den RV geschlossen lassen! 
Außerdem habe ich die kleine blaue Schlaufe zu hoch platziert, so dass sie mir fast an der Ecke in die Quere kam. Schlecht war auch die Idee, die Seitennaht bei der Schlaufe mit Zickzackstichen zu verstärken: Dadurch konnte ich die Nahtzugaben an der Ecke nicht auseinanderdrücken und musste deshalb die Zickzacknaht wieder auftrennen, wobei sich auch gleich das Webband mit auflöste. 
Also bei einem nächsten Mal die Schlaufe tiefer anbringen und erst nach dem Abnähen der Ecken mit Zickzackstichen sichern! 
Außerdem tut man sich leichter, wenn man den RV ein bisschen großzügiger bemisst, als ich es hier gemacht habe. 

Insgesamt ist es jedoch ein schönes Schnittmuster und ich habe es sicher nicht zum letzen Mal genäht. 

Inhalt: 
Die Socken habe ich mal wieder (mit Ausnahme der Bündchen) auf der Maschine gestrickt. 


Ein Memo gibt's diesmal nicht dazu, weil sie schon verschenkt sind.