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Dienstag, 31. Dezember 2019

Ja-Buch

Gegen Ende jeden Jahres setze ich mich hin, nehme ein leeres, neues Notitzbuch zur Hand, ziehe Linien auf 53 Seiten und trage einzeln 365 Datums (Daten? Dati?) ein. (Dieses Mal waren es 366.)

Jeder Tag ein leeres Feld.
Mit was er sich füllen wird? Was mir begegnen mag? 
Ich gönne mir diese Zeit für meinen ganz persönlichen Kalender, der genau so ist, wie ich ihn brauche. 

Seit vielen Jahren habe ich mir vorgenommen, mir auch einen schönen und/oder passenden Umschlag dazu zu machen. Dieses Jahr habe ich das Vorhaben endlich umgesetzt. 
Heute. 
Obwohl ich noch genug anderes zu tun hätte. 
Damit ich morgen gut gerüstet in das neue, noch leere Jahr starten kann. 

Ich habe viel darüber nachgedacht, wie der Umschlag werden soll.
Und mich nun so entschieden: 

Vorne drauf kam ein großes "Ja". 
Es ist ein "Ja" zu mir, ein "Ja" zum Leben, ein "Ja" zu dem, was da auf mich zukommen mag. 
Es soll mich vor allem an Gottes "Ja" zu mir erinnern. Ein Ja, in dem es kein "Nein" gibt, kein "vielleicht" und kein "wenn du dies und das geleistet hast, dann...". Ein "Ja", an dem es nichts zu rütteln gibt, so wie es in der Bibel im 2. Brief des Paulus an die Korinther steht (Kap.1) und wie es in Bachs Weihnachtsoratorium in der "Echo-Arie" im 4. Teil so wunderschön besungen wird.  

Trotzdem habe ich auf die Rückseite meines Kalenders ein "Nein" gestickt, denn zu meinem "Ja" zum Leben gehört auch ein "Nein", an das ich mich in vielen Situationen tunlichst erinnern sollte: 
Ein "Nein" zu allem, was mich runterzieht und fertig machen will. 
Ein "Nein" dazu, aus falsch verstandener Nächstenliebe heraus die Erwartungen aller erfüllen zu wollen. 
Ein "Nein" zu Menschen, die mich benutzen, um ihre Macht ausleben zu können, die versuchen, mein Leben mit Lüge und Taktieren zu beeinflussen.
Ein "Nein" zur Angst vor dem, was auf mich zukommt, obwohl (oder weil) ich weiß, dass das kommende Jahr heftige Herausforderungen für mich birgt.  
Auch in diesem "Nein" steckt für mich eine Bibelstelle, die mir im letzten Jahr wichtig wurde und die ich als Leitfaden mit ins kommende Jahr nehmen möchte: 
"Auf Gott hoffe ich und fürchte mich nicht; was können mir Menschen tun?" 
(Psalm 56,12)
So liegt es nun vor mir, das neue, noch leere Jahr: 
eingeklemmt zwischen zwei Buchdeckeln, 
umrahmt von einem deutlichem "Ja" und einem deutlichen "Nein", 
die mich beide gleichermaßen begleiten sollen.  


__________________


Allgemeine Wünsche an Unbekannt finde ich immer etwas schwierig. 
Ehrlich gesagt befremdet es mich geradezu, wenn zum Beispiel das örtliche Informationsblättchen versucht, mich mit hochtrabenden und tiefgründigen Neujahrswünschen eines mir völlig unbekannten Möbelhauses, einer Bank oder eines Schuhgeschäfts zu beglücken.

Trotzdem, und weil ich heute für meine Verhältnisse ungewöhnlich persönlich geschrieben habe und es dann vielleicht doch auch wieder irgendwie passt, und weil die ein oder andere da draußen zumindest über ihren Blog schon zu einer lieben Bekannten geworden ist : 


Ich wünsch Euch allen ein gelingendes und gutes Jahr 2020,
in dem ganz viel "Ja" steckt
 – für jedeN an der Stelle und und auf die Weise, wie sie/ er es braucht. 


Memo Buchhülle (Infos nur für mich): 
Oberstoff: alte Jeans, mit Maschine bestickt, Design 102% skaliert
als Stickgarn: Nähgarn Stärke 120, Polyester mit Baumwolle ummantelt (große Kone)
Futter und Klappen: altes Bettlaken, selbst gefärbt
Vlies: Verpackungsmaterial vom "goldenen Rahmen"
Buchhülle an der Nähmaschine genäht
Schnitt und Konzept "frei Schnauze"


Nachtrag: Foto bei Tageslicht










3 Kommentare:

  1. Sehr ansprechende Gedanken! Ich wünsche dir die Ausdauer, das ganze Jahr über täglich deine Gedanken zu Papier zu bringen.
    Leider bin ich selber etwas schreibfaul. Deshalb habe ich nur ein "Monatsbuch", in das ich alle Werkeleien und Handarbeiten eintrage, die ich im jeweiligen Monat fertiggestellt habe. Das klappt einigermaßen und es ist beachtlich und schön, nachzulesen, was letztendlich so zusammenkommt. Doch allein bei den Versuchen, jeden Tag aufzuschreiben, was ich gekocht habe, scheitere ich jedes Jahr nach wenigen Wochen.
    Ein zufriedenes, kreatives 2020
    wünscht dir Rosi

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  2. Liebe Damaries....Deine Worte berühren mich zu tiefst...und danke Dir dafür....Gottes Liebe ist unermässlich gross....Ich wünsche Dir für das neue Jahr seinem Segen...Die Biggi

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  3. Welch eine tolle Idee gleich zu Jahresbeginn....
    Ich wünsche dir ein wunderbares Jahr 2020 und freue mich schon jetzt auf deine Werke, welche ich immer wieder bewundere.
    Lieben Inslgruß
    Kestin

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