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Donnerstag, 3. August 2017

Die Zwillingsnadel, die Paff 260 und das T-Shirt



An den Rändern eines Shirts wollte ich gerne eine sehr schlichte Naht haben. 
Also nahm ich das zum Anlass, mich mal mit der Stretch-Zwillingsnadel zu beschäftigen. 

Frühere Versuche auf der Janome zeigten, dass sich hier die Fadenspannungen nicht so regulieren ließen, dass sich eine dehnbare Naht ergibt. Man müsste die Unterfadenspannung lockern und das ist an der modernen Maschine nicht vorgesehen. Ich hätte auch Sorge, zu "verschrauben" und mir damit ein neues Problemfeld aufzutun. 
Also lasse ich das. 

Bei der alten Paff ist das anders. Da gehört die Einstellung beider Fadenspannungen, also Oberfaden (OFS) und Unterfaden (UFS) zu den Grundlagen in der Handhabung der Maschine, wird in der Bedienungsanleitung entsprechend beschrieben und ist vergleichsweise unkompliziert. Außerdem will es der Zufall, dass sich in meinem Nähmaschinenkrimskrams sogar noch eine überzählige Spulenkapsel für die Pfaff 260 herumtreibt, die ich extra für diesen Zweck eingestellt lassen kann, wenn ich will.  
Also probiere ich das mal aus. 

Versuchsanordnung: 
Der Stoff ist ein leichter Sommersweat aus Baumwolle, nicht übermäßig dehnbar. 

Das Ziel ist eine Naht, die auf der Vorderseite zwei parallele Linien und auf der Rückseite eine Art Zickzack aufweist, was der Naht ein gewisses Maß an Elastizität verleihen soll. 
Außerdem soll sich zwischen den beiden Nähten keine "Biese", also keine erhabene Wurst, bilden und zuguterletzt soll der Stoff beim Nähen nicht gedehnt und dadurch gewellt werden. 
Genäht wird natürlich von der rechten Seite. 

Zunächst habe ich mit den vorhandenen Voreinstellungen experimentiert und ausprobiert, wie sich verschiedene OFS und die Postion der Naht auf den beiden Stofflagen auswirken.  

Versuch 1: 
OFS 8, UFS unverändert, Naht so, dass die Kante auf der Unterseite eher zwischen den beiden Stepplinien liegt: 
-> oben: gut; unten: gut; Biese: deutlich vorhanden; Stoff gewellt, 
Insgesamt aber gar nicht so schlecht. 

Versuch 2: OFS 6, UFS unverändert, Naht komplett auf beiden Stofflagen: 
-> oben: gut; unten: schlecht, Unterfaden viel zu gerade!; Biese: kaum vorhanden; Stoff gewellt, (rechte Naht im Foto)
Insgesamt schlechter als 1.  

Versuch 3: OFS 8, UFS unverändert, Naht komplett auf beiden Stofflagen: 
-> oben: gut; unten: schlecht, Unterfaden immer noch zu gerade; Biese: etwas vorhanden; Stoff gewellt, 
Insgesamt schlechter als 1.  

weitere Versuche: 
Jetzt geht's an die Unterfadenspannung. Sie muss schwächer eingestellt werden, damit der Unterfaden die beiden Oberfäden und den Stoff nicht zusammenzieht. Um sie zu verstellen wird an dem dafür vorgesehenen Schräubchen an der Spulenkapsel gedreht. Ich habe mehrere Probestücke in verschiedenen Einstellungen genäht, bis ich zufrieden war. 

Außerdem habe ich mir den Nähfußdruck vorgenommen. 
Den kenne ich schon, denn als die Maschine seinerzeit zu mir kam, war die Einstellmöglichkeit bis zum Anschlag in die Maschine hineingedreht, so dass sich quasi jeder Stoff beim Nähen wellte, egal wie dick er war. Möglicherweise war da mal jemand der Meinung gewesen, dass es sich bei dieser "Einsteckmöglichkeit für einen Schraubendreher" um eine Schraube handelt, die in jedem Falle fest angezogen gehört. 
(Das rote Dings im oberen Bildteil.)
Nein, das ist keine Schraube i.e.S. sondern das Tool, mit dem man den Nähfußdruck verändern kann. Es befindet sich unter dem Deckel im vorderen Teil des Nähmaschinenkopfes, also quasi ganz oben über dem Nähfuß. 
Ich habe die "Schraube" vier vollständige Umdrehungen weit herausgedreht. Dadurch wird der Stoff weniger stark nach unten gedrückt. 
4. Versuch: OFS 6,5, UFS gelockert; Nähfußdruck gelockert
-> oben: gut; unten: gut, Unterfaden im Zickzack; Biese: kaum vorhanden; Stoff kommt ohne Wellen aus der Maschine 
So. Und am Ende war ich mit der Naht zufrieden. So ziemlich jedenfalls.... Vielleicht könnte man das nächste Mal sogar noch ein bisschen mehr Spannung bei bei OFS und UFS rausnehmen......

Memo: 




1 Kommentar:

  1. Immer wieder spannend wie du dich mit deiner Nähtechnik auseinander setzt. Bei mir funktioniert die Zwilingsnaht recht gut, aber habe ich doch gemerkt, so reißfest wie ein elastischer Stich ist diese Naht nicht, Bei Säumen musste ich diese schon des öfteren reparieren.
    Lieben Inselgruß
    Kerstin

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