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Montag, 21. August 2017

Leinenfizzelwolle oder

 
... ein Experiment für einen entspannten Sonntag Nachmittag. 

Die Idee: 
"Sari-Seide" als Zutat zu exklusiven Spinnfasermischungen ist eine Modeerscheinung, die sich in Spinnerkreisen derzeit großer Beliebtheit erfreut. 
"Sari-Seide" ist dem Vernehmen nach ein Recyclingprodukt, das entsteht, indem indische Altkleider, also ausgediente Seidensaris, zerkleinert werden und das Gewebe wieder in seine ursprünglichen Bestandteile zerlegt wird. 
Die Seidenschnipsel werden dann mit Wolle oder anderen Spinnfasern vermischt, zusammenkardiert und zu interessanten Garnen versponnen. 

Mit Sari-Seide habe ich noch nicht gearbeitet, aber schon lange hatte ich die Idee, das mal mit heimischen Stoffresten zu probieren. 
So habe ich gestern mal ein paar Stoffreste eines alten Sofabezuges aus einem robusten Leinenstoff zerlegt, zusammen mit naturbrauner deutscher Merinowolle kardiert (zwei Durchläufe) und auf dem Bliss im langen Auszug bei 1: 16 zu einem Zweifachzwirn versponnen. 

Es entstand ein witziges Fizzel-Garn. 
ca. 61g (davon ca 10g Leinen) / 54m (ungebadet). 
















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Donnerstag, 10. August 2017

Probe-Shirt in Grün

Eigentlich sollte es eher rot werden. 
Weil da nämlich neuerdings so schöne rote Bio-Jerseys aus deutscher Produktion im Stoffe-Schrank liegen und zu Sommershirts werden möchten...

Da stellte sich mal wieder die Frage nach dem Schnitt. 
Meine selbstgenähten Wintershirts haben sich unterm Pulli bewährt und tragen sich schön. Mittlerweile finde ich allerdings, dass es da an der Passform, besonders an den Armausschnitten, durchaus noch Verbesserungspotential gibt. Die Nähte könnten ein bisschen mehr nach innen. 

Also probierte ich einen neuen Schnitt aus: Die Nr.2 aus Ottobre Women 2/2016. 
Ich ließ mich von einer Freundin neu vermessen und staunte nicht schlecht über das Ergebnis, das in allen Maßen exakt mit einer Größe übereinstimmte, die ich hier lieber nicht nenne. 
Jedenfalls maß ich dann die Schnittteile aus, verglich sie mit den Wintershirts sowie Kauf-Shirts und kann zu dem Ergebnis, dass dieses Shirt im fertigen Zustand an mir hängen müsse wie ein Sack. 
Dabei sieht es am Model im Heft eigentlich nicht nach Großraumshirt aus.  

Nach einigen Grübeleien über Echtmaße und Bequemlichkeitszugaben entschied ich mich, 
- das Shirt zwei ganze Größen kleiner zu nähen. 
- ein Probeshirt zu machen, bevor ich in meine neuen Jerseys schneide. 

Der hierfür auserkorene Stoff stammt noch aus den Kleinkindertagen meiner Kids und hätte seinerzeit mal Kinderkleidung werden sollen. Bei einer Vorwäsche bekam er seltsame, batikartige Flecken, die ich im unteren Bereich des Shirts angeordnet habe und hiermit zum Designelement erkläre. 

Memo: 
Stoff: leichter Sommersweat, reine Baumwolle, relativ wenig elastisch
Schnitt Nr. 2 aus Ottobre 2/2016, Gr 46, ohne Änderungen
Schließnähte: Overlock; Halsausschnittkante festnähen: Janome; 
Säume/Zwillingsnähte: Pfaff 260
Beim Umnähen erinnerte ich mich an die begeisterten Ausrufe meiner Nichte (gelernte Maßschneiderin), beim Anblick des Führungslineals in der Zubehörkiste meiner Pfaff: 
"Voll geiles Teil – Säume nie wieder ohne", oder so ähnlich sprach sie. 
So habe ich dieses altmodisch anmutende Tool, das sich schon seit jeher in meinem Nähzubehör befindet, jetzt erstmals ausprobiert. 
Ich kann die Begeisterung meiner Nichte verstehen. Es kam hier sicher nicht zum letzen Mal zum Einsatz. 

Und wie finde ich nun den Schnitt? 
Also: größer hätte das Shirt sicher nicht werden müssen. Das passt schon. Die Schulten sind da, wo sie hingehören und alles hat Platz. 
Es trägt sich angenehm und kneift nirgends. 

Wenn ich mir das Tragefoto so anschaue, dann schreit es allerdings nach Brust-Abnähern, was irgendwie in der Natur der Sache liegt. 
Nur mag ich Brustabnäher in dünnen Shirt-Stoffen nicht so gerne. Die stören mich irgendwie. 
Die Jerseys, die ich eigentlich für dieses Shirt vorgesehen hatte, sind allerdings deutlich elastischer und werden sich wieder anders verhalten. Mal sehen, wann ich beherzt zur Schere greife..... 
(Gestern blätterte ich eine neue Nähzeitschrift durch. Da hatten sämtliche T-Shirt-Trägerinnen Falten in abnäherlosen Shirts. Es scheint also viele Leute nicht zu stören. Vielleicht ist es auch gerade Mode?