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Sonntag, 29. Juni 2025

Sechs bunte Stühle

"Die stehen jetzt seit Jahrzehnten ungenutzt im Weg rum, die kommen jetzt weg!" hieß es angesichts einer Ansammlung alter mehr oder weniger defekter Stühle, als der Kirchendachboden aufgeräumt werden sollte. 

Die kamen mir gerade recht, also sechs weniger defekte davon. Schon lange wollte ich mal alte Stühle bunt anmalen. 
Außerdem plane ich noch ein etwas größeres Möbel-Upcycling-Projekt. 
Die Stühle eigneten sich prima zum Üben.

Dafür fand ich den Pfingstferien die Zeit. Jetzt sollte ich nur meine "Erkenntnisse" noch notieren. Also: 

Alle Farben sind Acryllacke.

Hellblau 1: 
Decostyle Buntlack Pastellblau seidenmatt Fb. 1377 für innen und außen
Stuhl: angeschliffen mit 220er Schleifpapier
zwei Anstriche
Ergebnis: matte, relativ glatte Oberfläche. Die Farbe ist in den Fotos oben nicht gut getroffen, es ist ein schönes, freundliches Hellblau. 

Sehr helles Blau: 
Renovo Shabby Chic Effektfarbe Eternal Blue für innen
Stuhl: angeschliffen mit 220er Schleifpapier
1. Anstrich mit der Farbe aus der Dose. Die Farbe ist extrem dickflüssig und lässt sich nur schwer aufrühren, beim Streichen muss man sehr schnell sein.
2. Anstrich: Farbe ca. 1 : 1 mit Wasser verdünnt. Das war eine gute Idee (etwas weniger Wasser hätte auch gereicht). 
3. An manchen Stellen strich ich später noch ein drittes mal drüber, um den letzten Rest der verdünnten Farbe aufzubrauchen. 
Ergebnis: matter Lack mit äußerst rauer "kalkiger" Oberfläche
Für den Alltagsgebrauch ist mir die Oberfläche zu rau. Da bleibt jeder Dreck gerne hängen. Diese Farbe werde ich für mein "Großprojekt" nicht verwenden, auch wenn es davon geeignete Farbtöne gäbe (oder man müsste nochmal mit Klarlack drüber).

Hellblau 2: 
Stuhl nur gut gesäubert, nicht angeschliffen
1. Anstrich: Renovo Shabby Chic Effektfarbe Eternal Blue für innen, verdünnt 1 : 1
2. Anstrich: Decostyle Buntlack Pastellblau Fb. 1377 für innen und außen
Funktionierte gut, die zwei "Schichten" sind ein bisschen erkennbar, was ganz nett aussieht. 
Oberfläche wie bei dem hellblauen Stuhl, der nur mit dem "Seidenmattlack" gestrichen wurde. 

2 x Rosa: 
Colourful by Spectrum, Wood Paint Terra Pink Mat, für innen und außen, 
einen Stuhl nur gut gesäubert, nicht angeschliffen
den anderen Stuhl gut gesäubert und nur an den Stellen, an denen der ursprüngliche Lack abblätterte, abgeschliffen 
zwei Anstriche
Die Farbe deckte bereits nach dem ersten Anstrich so gut, dass ich den zweiten auch hätte bleiben lassen können. Unterschiedliches Verhalten auf geschliffenen und ungeschliffenen Bereichen konnte ich nicht feststellen. 
Die Oberfläche ist etwas rauer als beim Decostyle-Lack, aber lange nicht so rau, wie beim "Shabby Chic". Gefällt mir sehr gut. Leider gibt es diese Farbe nur in drei Farbtönen und die anderen beiden davon finde ich scheußlich. Das Rosa ist witzig, in Wirklichkeit dezenter und "wärmer" als auf den Fotos hier. 
Für die größeren Flächen meines geplanten Projekts wäre es mir dann aber doch etwas zu rosa. 

Vanille
Decostyle Buntlack Hellelfenbein seidenmatt Fb. 1236 für innen und außen
Stuhl nur gut gesäubert, nicht angeschliffen
drei Anstriche
Die Oberfläche ist wie bei der hellblauen Farbe der gleichen Marke matt und glatt, der Farbton gefällt mir auch. Aber die Farbe deckte auch nach dem dritten Anstrich immer noch nicht richtig gut. 
Ob das hier am fehlenden Anschleifen lag? Ob sich das bis in die dritte Schicht auswirkt? 

Als mir einfiel, dass ich hätte ein "Vorher-Foto" machen können, war es schon zu spät, aber auf diesem Bild, das zu einem anderen Zweck entstand, bekommt man noch einen Eindruck vom "vorher". (Hier ist der erste Stuhl schon fertig und das Hellblau auch viel besser getroffen als auf den anderen Bildern.) 








Dienstag, 24. Juni 2025

Der Chornotenrucksack

Schon länger denke ich, dass ich ein neues Aufbewahrungs- und Transportmedium für die Chornoten brauche. 

Folgende Merkmale sollte es haben: 

1. groß genug für einen Aktenordner plus mehrere Notenbücher

2. zwei Griffe oben, um das inzwischen recht viele Papier bequem von der Haustür zum Fahrradkorb und vom Fahrradkorb zur Kirche und umgekehrt tragen zu können (meine aktuelle Tasche ist inzwischen zu klein hat nur einen Schultergurt, das ist bei der Notenfülle inzwischen nicht mehr optimal.) 

3. Rucksackgurte, um es bei Regenwetter auf dem Rücken und somit unter dem Regencape trocken transportieren zu können

Inzwischen gibt es ja unzählige Rucksackschnitte, auch viele hübsche und tolle. Die meisten waren jedoch zu klein oder gaben die Fertigmaße des Rucksacks nicht preis. Nach vielem Suchen und Recherchieren entschied ich mich für den Oilskin-Olli von DIY Eule bzw. bei Snaply als Grundlage, wobei für meine Zwecke einige Anpassungen nötig waren. 

Als Ausgangsmaterial wählte ich zwei Rollen Outdoorstoff, die ich schon vor längerer Zeit mal auf einer Patchworkmesse erstanden hatte, vermutlich im Allgäu. Laut Banderole sollten sie 50 x 70 cm groß sein, das Nachmessen ergab zum Glück 74 cm, sonst hätte ich die Seitenteile stückeln müssen. So ging es, allerdings musste ich die Längen anders aufteilen, die im Orignilschnitt 64 und 81 cm betragen. 

Ich verteilte die Längen auf 74 und 73 cm. Zudem schnitt ich die Teile mit 8,5 bzw. 17 cm Breite zu, damit Ordner und Bücher auch wirklich genug Platz finden. 

Eigentlich wollte ich den Rucksack unten rostrot und oben grün gestalten, aber beim Ausrollen der Stoffe stellte ich fest, dass der grüne Stoff dichter und schwerer war. Also besser andersherum. 

Auf der Vorderseite verlegte ich den Reißverschluss weiter nach oben, damit die Vordertasche größer und die Strecke für den Griff kürzer wurde, eine Reißverschlusstasche auf der Rückseite brauche ich nicht. 

Der Reißverschluss ließ sich gut verarbeiten, aber in den Rundungen  gestaltete sich das Nähen des starren und vollkommen unelastischen Kunststoffes so mühsam, dass ich mir dachte: Nie wieder! 

Beim finalen Wenden dachte ich dann ebenfalls: Nie wieder! Wenn der umgedreht ist, bleibt er so, egal, was es vielleicht innen noch auszubessern gäbe. 

Bis ich feststellte, dass ich das Vorderteil mit Griff und Taschenöffnung nach unten angenäht hatte ... 

Also doch nochmal zurückgewendet, aufgetrennt, Kunststoff um die Ecken genäht und nochmal gewendet. 

Am Ende entschädigt das fertige Teil aber für alle Strapazen. Die Noten passen auch ganz wunderbar rein. Für die nächste Chorprobe bin ich nun jedenfalls perfekt ausgestattet, selbst dann, wenn es regnet oder schneit. 

Der grüne Stoff ist nun wirklich restlos aufgebraucht. Nachdem ich das Seitenteil abgeschnitten hatte, reichte die Restfläche exakt für die Teile, die ich für vorne und hinten noch brauchte. Nur die "Außenecken" sind noch übrig. Vom rostroten Stoff sind noch 43 x 42 cm übrig. 

Das Futter ist ein Baumwolltstoff, den ich ursprünglich mal für eine Bluse gedacht und nun mit Vlieseline H 640 verstärkt habe. Jetzt ist der Rucksack innen schön kuschlig, aber ich stelle fest, dass das Vlies eigentlich nicht nötig gewesen wäre. 

Falls ich mal wieder einen Rucksack nähe sollte, werde ich auch die Träger anderes gestalten: Für mehr Tragekomfort gepolstert (was ich bei diesem nicht brauche) und mit offenen Enden an den oberen Teilen und der Verstellschlaufe zum Durchziehen an den unteren.